Cottbus. Die Staatsanwaltschaft Cottbus hat nach einer Anzeige der Deutschen Umwelthilfe (DUH) offizielle Ermittlungen gegen eine verantwortliche Person des Braunkohleunternehmens Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) aufgenommen. Der Vorwurf: mögliche Verstöße gegen gesetzliche Berichtspflichten über Emissionen und Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit dem Braunkohletagebau.
Konkret geht es um den Verdacht, dass das Unternehmen in seinem Lagebericht für das Geschäftsjahr wesentliche Emissionswerte unvollständig dargestellt und damit das Ausmaß der klimaschädlichen Auswirkungen verschleiert haben könnte. Die DUH hatte bereits im April Strafanzeige erstattet – nun haben die Ermittlungen begonnen.
DUH fordert Transparenz zu Emissionen und Risiken
Neben möglichen Unregelmäßigkeiten bei der Angabe von Emissionen kritisiert die DUH auch unzureichende Informationen zu Umweltrisiken und finanziellen Verpflichtungen bei der Rekultivierung ehemaliger Tagebauflächen. Aussagen der LEAG zu Zukunftsplänen im Bereich erneuerbarer Energien bewertet die Umweltorganisation als irreführend.
DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner erklärt: „Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, ob ein zentraler Akteur der deutschen Energiewirtschaft seine Klimabelastungen schönt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre das kein Kavaliersdelikt.“ Er fordert vollständige Transparenz und Konsequenzen bei nachgewiesenen Verstößen.
Ermittlungen gegen Braunkohleunternehmen: Was der Fall LEAG für Klimaschutz und Unternehmensverantwortung bedeutet
Die LEAG ist einer der größten Braunkohleförderer in Deutschland und spielt eine zentrale Rolle in der Energieversorgung der Lausitz. Ein offizielles Statement des Unternehmens zu den laufenden Ermittlungen liegt bislang nicht vor.
Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)