Berlin. Der Klimawandel wirkt sich zunehmend auf die Wasserversorgung in Deutschland aus. Laut einer neuen Studie von BDEW und DVGW ist in den kommenden Jahren mit einem klimainduzierten Investitionsbedarf von bis zu 13,5 Milliarden Euro zu rechnen. Ursache sind häufigere Extremwetter, längere Trockenperioden und steigende Temperaturen.
Die jetzt veröffentlichte Pilotstudie untersucht erstmals konkret die zusätzlichen Kosten durch den Klimawandel bei vier exemplarischen Wasserversorgern unterschiedlicher Größe und Struktur. Dabei zeigt sich: Zwischen 7 und 30 Prozent der gesamten Investitionen dieser Versorger sind bereits heute klimawandelbedingt. Hochgerechnet auf das bundesweite Investitionsvolumen von rund 4,5 Milliarden Euro jährlich ergibt sich ein deutlicher Handlungsbedarf.
Klimakosten Wasserversorgung im Fokus
Die untersuchten Unternehmen, darunter ein städtisches Einspartenunternehmen, ein Fernwasserversorger sowie Stadtwerke aus urbanem und ländlichem Raum, stehen unter wachsendem Anpassungsdruck. Investiert wird vor allem in den Ausbau der Resilienz, die Sicherung der Trinkwasserqualität sowie den Schutz vor Hochwasser.
„Die Studie zeigt klar: Der Klimawandel ist keine abstrakte Zukunftsfrage mehr, sondern verursacht heute schon massive Zusatzkosten“, erklärt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser. Auch Dr. Wolf Merkel vom DVGW betont: „Die Wasserversorger leisten bereits viel, aber ohne gezielte staatliche Förderung sind die kommenden Herausforderungen nicht zu stemmen.“
Milliardenbedarf durch Klimarisiken: Jetzt lesen, wie Politik reagieren muss
Im Ergebnis fordern die Verbände eine Neujustierung staatlicher Fördermittel. Bund und Länder seien aufgefordert, die Finanzierung klimainduzierter Infrastrukturmaßnahmen planbar und nachhaltig zu sichern. Nur so könne die Trinkwasserversorgung auch in Zukunft stabil und hochwertig gewährleistet werden.
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) / Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Foto: BDEW