Zwei IHK-Präsidenten setzen sich für München-Flugverbindung ein

Wirtschaft fordert Erhalt der München-Flüge ab FMO

Münster/Osnabrück. Die direkte Flugverbindung vom Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) zum internationalen Drehkreuz München ist für die regionale Wirtschaft unverzichtbar. Das verdeutlicht eine aktuelle IHK-Umfrage, die den Appell der Wirtschaft an die Lufthansa unterstützt, die Verbindung aufrechtzuerhalten.

Die Industrie- und Handelskammern Nord Westfalen sowie Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim warnen gemeinsam vor einem drohenden Verlust der letzten bedeutenden Direktverbindung ab FMO. Schon der Wegfall der Flüge nach Frankfurt hat zahlreiche Unternehmen in der Region belastet. „Wenn jetzt auch München entfällt, droht eine regelrechte Abkopplung vom internationalen Luftverkehr“, betont Lars Baumgürtel, Präsident der IHK Nord Westfalen. Sein Kollege Uwe Goebel, Präsident der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, ergänzt: „Ein solcher Schritt wäre ein klarer Nachteil im Standortwettbewerb.“

München-Verbindung wirtschaftlich unverzichtbar

Laut der IHK-Umfrage unter mehr als 320 Unternehmen nutzen viele Betriebe regelmäßig den Flug nach München als Alternative zur entfallenen Frankfurt-Verbindung. 41 Prozent der Firmen steuern darüber internationale Ziele an. Mehr als 200.000 Passagiere nutzten 2024 die Verbindung. 70 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, auch nach Corona unverändert oder häufiger geschäftlich zu fliegen.

Als Alternative zum FMO greifen derzeit viele Unternehmen zu wenig effizienten Lösungen: 56 Prozent fahren mit dem Auto zum Flughafen Düsseldorf, 41 Prozent sogar direkt nach Frankfurt. Die Bahn spielt laut Umfrage nur für ein Drittel eine Rolle. Zudem weichen einige Unternehmen auf internationale Flughäfen wie Amsterdam Schiphol aus. „Das zeigt, wie dringend ein stabiles Flugangebot vor Ort gebraucht wird“, erklärt Goebel.

Die IHKs fordern: Lufthansa darf München-Strecke nicht streichen!

Die Umfrage zeigt auch, was Unternehmen wichtig ist: 88 Prozent bevorzugen Direktflüge, 83 Prozent starten am liebsten ab FMO. Ebenso viele nennen den Ticketpreis als wichtiges Entscheidungskriterium. Auch Forschung und Wissenschaft sind auf die Verbindung angewiesen – etwa in Münster, das sich als starker Standort für Batterieforschung etabliert hat. „Internationale Erreichbarkeit ist entscheidend, auch mit Umstieg“, so Baumgürtel.

Neben der Lufthansa sehen die Kammern auch die Politik in der Pflicht. Hohe Standortkosten wie Luftverkehrssteuer und Sicherheitsgebühren belasteten die Airlines. „Hier braucht es mehr Wettbewerbsfähigkeit für den Standort Deutschland“, so Goebel abschließend.

Quelle: Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim. Foto: Björn Zölzer/ZINQ, Moritz Muench

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