Frankfurt am Main. Der deutsche Mittelstand bleibt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stabil – das belegt das aktuelle KfW-Mittelstandspanel 2025. Demnach erreichten die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit über 33 Millionen Beschäftigten einen neuen Rekordstand. Die Umsätze stiegen leicht auf 5,2 Billionen Euro. Gleichzeitig bleibt die Investitionsbereitschaft jedoch auf einem Allzeittief.
Mittelstand als Beschäftigungsmotor
Laut KfW arbeiteten 2024 rund 207.000 Menschen mehr in mittelständischen Unternehmen als im Vorjahr. Insgesamt stellen KMU damit über 33 Millionen Arbeitsplätze – sieben Millionen mehr als noch vor 20 Jahren. Auch die Eigenkapitalquote entwickelte sich positiv: Sie liegt nun bei durchschnittlich 30,7 Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit sehr niedriger Eigenkapitalausstattung sank deutlich.
Investitionsbereitschaft bleibt gering
Trotz robuster Umsätze und hoher Beschäftigung ist die Investitionsquote mit 39 Prozent nach wie vor niedrig. Rund 1,5 Millionen Unternehmen haben 2024 überhaupt investiert – ein historisch schwacher Wert. KfW-Chefvolkswirt Dr. Dirk Schumacher mahnt: „Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist es essenziell, dass der Mittelstand wieder an Kraft gewinnt.“
Der Mittelstand trotzt der Krise – doch ohne Investitionen droht langfristig ein Innovationsstau.
Belastungsfaktoren und Kreditlage
Die steigende Zinslast bleibt ein zentrales Problem, dennoch ist die Kreditablehnungsquote gesunken. Auch die Rentabilität ist stabil: Die durchschnittliche Umsatzrendite beträgt sieben Prozent. Gleichzeitig ist der Anteil sogenannter „Zombieunternehmen“ leicht auf 3,6 Prozent gestiegen – also Unternehmen, die ihre Zinslast kaum mehr tragen können.
Datenbasis und Hintergrund
Das KfW-Mittelstandspanel ist die einzige repräsentative Erhebung für Unternehmen mit bis zu 500 Mio. Euro Umsatz. 13.079 Firmen haben sich 2025 beteiligt. Die Studie zeigt: KMU sind Rückgrat der deutschen Wirtschaft, brauchen aber gezielte politische Unterstützung – besonders beim Bürokratieabbau und bei Investitionsanreizen.