Bonn. Nach dem verheerenden Erdbeben in Nordafghanistan hat die Welthungerhilfe sofortige Hilfsmaßnahmen in den besonders betroffenen Provinzen Balkh und Samangan eingeleitet. Bereits jetzt sind rund 1,1 Millionen Menschen in der Region von Hunger betroffen – das Beben verschärft ihre Lage dramatisch.
Die Welthungerhilfe ist seit Jahren in der Region aktiv und hat unmittelbar nach dem Beben Einsatzteams entsendet. 200.000 Euro Soforthilfe wurden bereitgestellt. „Viele Häuser sind zerstört und der Winter steht vor der Tür“, berichtet Landesdirektor Thomas tenBoer. Die ersten Maßnahmen umfassen Bargeldhilfen, damit sich Familien das Nötigste kaufen können – etwa Lebensmittel oder Baumaterialien. So wird gleichzeitig die lokale Wirtschaft unterstützt.
Hunger, Kälte und kein Dach über dem Kopf
Bereits vor dem Erdbeben litten die Provinzen unter Wasserknappheit und massiven Ernteausfällen nach fünf Dürrejahren in Folge. In diesem Jahr war die Trockenheit besonders schwer. Mit dem Wintereinbruch steigt die Gefahr für die betroffenen Familien. „Die Menschen können bei Minustemperaturen nicht in Zelten leben“, warnt tenBoer. Zudem wurde die ohnehin angespannte Wohnsituation durch die Abschiebung von knapp zwei Millionen Afghaninnen und Afghanen aus Pakistan und dem Iran weiter verschärft.
Hinzu kommt, dass internationale Hilfe für Afghanistan zurückgeht. „Das Land ist für Katastrophen in keiner Weise gewappnet. Das Erdbeben verschärft die humanitäre Situation weiter“, betont tenBoer. Bereits Ende August hatte ein Beben im Osten Afghanistans über 2.200 Todesopfer gefordert – auch dort leben viele Menschen noch immer ohne ausreichenden Schutz vor der Kälte.
Jetzt spenden: Hilfe für die Erdbebenopfer in Afghanistan ist dringend notwendig
Die Welthungerhilfe bittet dringend um Spenden unter dem Stichwort Erdbeben Afghanistan. Weitere Informationen zur aktuellen Nothilfe sind auf der Website der Welthungerhilfe zu finden.