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UNICEF warnt: Rückkehr nach Syrien bleibt für Kinder gefährlich

Köln. Angesichts der politischen Diskussion um eine mögliche Rückführung geflüchteter Syrerinnen und Syrer nach Syrien warnt UNICEF Deutschland eindringlich vor den humanitären Folgen, insbesondere für Kinder. Trotz des offiziellen Kriegsendes herrsche in vielen Teilen des Landes weiterhin große Not. „Der Krieg ist zu Ende, ein Ende der humanitären Krise aber weit entfernt“, so UNICEF-Geschäftsführer Christian Schneider nach seinem Besuch in Syrien im Oktober 2025.

Kinder in Syrien weiter massiv gefährdet

In Städten wie Homs, Aleppo und der Region Hama trifft Schneider auf zerstörte Stadtviertel, ruinierte Häuser und fehlende Infrastruktur. Besonders alarmierend: Über sieben Millionen Kinder sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als 2,5 Millionen besuchen keine Schule. Minen, Blindgänger und mangelnde medizinische Versorgung gefährden das Leben der Kinder täglich – über 150 sind seit Dezember 2024 ums Leben gekommen.

Rückkehrwelle überfordert das Land

Seit dem Machtwechsel Ende 2024 sind laut UNICEF mehr als eine Million Geflüchtete aus Jordanien, dem Libanon und der Türkei zurückgekehrt. Hinzu kommen über zwei Millionen Binnenvertriebene. Die Folge: Überlastete Aufnahmeregionen, fehlender Wohnraum, Wasser- und Strommangel sowie mangelnde Gesundheitsversorgung. UNICEF warnt, dass bis Jahresende über ein Drittel der Bevölkerung in extremer Armut leben könnte.

UNICEF appelliert: Eine Rückkehr darf nicht auf Kosten von Sicherheit und Kinderschutz erfolgen.

Hoffnung trifft Realität

Trotz allem begegnet Schneider Kindern mit Zukunftsträumen – von der Ärztin über den Lehrer bis zur Architektin. Doch die Rahmenbedingungen sind prekär. 40 Prozent der Schulen sind beschädigt oder zerstört. Ein normales Leben ist für viele noch nicht möglich. UNICEF fordert deshalb konkrete Maßnahmen für Wiederaufbau, Schutz und Bildung, bevor über Rückführungen entschieden wird.

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