BDEW fordert Nachbesserungen beim Geothermie-Beschleunigungsgesetz

Berlin. Das geplante Geothermie-Beschleunigungsgesetz (GeoBG) wird von der Energiebranche als wichtiger Schritt für die Wärmewende gewertet. Anlässlich der Bundestagsanhörung am 5. November 2025 hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gezielte Nachbesserungen gefordert – vor allem im Hinblick auf Wasserressourcenschutz und die Abgrenzung von Geothermieformen.

Klarheit für Verfahren, Schutz für das Trinkwasser

Laut Martin Weyand, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung, seien die im Gesetz vorgesehenen Verfahrensbeschleunigungen, etwa durch feste Fristen für Behörden, digitale Antragsprozesse und ein zentrales Verfahrenshandbuch, zu begrüßen. Auch die geplante Einstufung von Geothermieanlagen als Vorhaben „im überragenden öffentlichen Interesse“ sei ein wichtiges Signal. Dies müsse aber konsequent auch für Wärmeleitungen gelten.

Kritisch sieht der Verband die unzureichende Absicherung der Trinkwasserversorgung im aktuellen Gesetzesentwurf. Weyand fordert, dass Geothermieprojekte in Wasserschutzgebieten der Zonen I und II ausgeschlossen werden. Zudem sollte das Gesetz hydrothermale und geschlossene petrothermale Systeme klar gegenüber offenen, weniger kontrollierbaren Nutzungen abgrenzen.

Warnung vor unkontrollierter Grundwassernutzung

Besondere Sorge äußert der BDEW im Hinblick auf eine mögliche Freigabe von Grundwasserpumpen zur Wärmenutzung im Haushalt ohne behördliche Anzeige. Der Verband schlägt eine Anzeigepflicht vor – etwa durch ein zentrales Bohrkataster. So könnten regionale Wasserbehörden Überblick und Kontrolle behalten, ohne dass der Ausbau gebremst wird.

Weyand fordert außerdem eine gesetzliche Privilegierung von Geothermieanlagen im Außenbereich, also in Gebieten ohne Bebauungsplan. Nur mit klarer rechtlicher Grundlage könne der Ausbau flächendeckend Fahrt aufnehmen.

Energiewende mit Augenmaß – Gesetz bietet Chancen, braucht aber Nachbesserung

Das GeoBG bietet laut BDEW grundsätzlich gute Ansätze, um den Anteil klimaneutraler Wärme zu steigern. Für eine erfolgreiche Umsetzung seien aber rechtssichere Rahmenbedingungen, Akzeptanz vor Ort und ein verlässlicher Schutz der Wasserressourcen essenziell.

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