Berlin. Anlässlich der heute startenden 30. Weltklimakonferenz (COP) in Belém, Brasilien, appelliert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) an EU und Bundesregierung, ihren Beitrag zum globalen Klimaschutz deutlich zu verstärken. Die Umweltorganisation fordert konkrete Schritte zum Stopp der Entwaldung, eine wirksame Methanstrategie und ein klares Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien.
Im Fokus der ersten COP im Amazonasgebiet stehen der Schutz natürlicher Kohlenstoffsenken, die Umsetzung des Global Methane Pledge und die Erreichung des EU-Ziels, die Treibhausgasemissionen bis 2040 um mindestens 90 Prozent zu senken. Die DUH kritisiert die bislang fehlenden nationalen Beiträge (NDCs) der EU und warnt vor Verzögerungen beim Klimaschutz.
Deutsche Umwelthilfe fordert EU-Klimaziel ohne Schlupflöcher
Laut DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner sei es entscheidend, „dass Europa mit einem glaubwürdigen Fahrplan zur Emissionssenkung auftritt – ohne Ausnahmen und Schlupflöcher“. Besonders drängend sei der Schutz der letzten Tropenwälder. Die DUH fordert, Waldschutz endlich zur politischen Priorität zu erklären und die EU-Entwaldungsverordnung aktiv umzusetzen.
„Ohne den Schutz unserer natürlichen Wälder können wir unsere Klimaziele nicht erreichen“, so Müller-Kraenner.
Im Bereich Waldfinanzierung warnt die DUH vor Fehlanreizen durch die Tropical Forests and Forest Finance Facility (TFFF), sofern diese vorrangig Investoreninteressen statt realem Waldschutz diene. Beteiligung lokaler Gemeinschaften sei zwingend erforderlich.
Auch beim Klimagas Methan sei laut DUH eine Trendumkehr unerlässlich – insbesondere bei industrieller Tierhaltung und fossiler Energiegewinnung.
Die Umweltorganisation verlangt von der Bundesregierung nationale Minderungspläne mit konkreten Methanzielen sowie die konsequente Umsetzung der EU-Methanverordnung. Ziel sei es, den bis 2030 vereinbarten globalen Methan-Rückgang um 30 Prozent noch erreichbar zu machen.