Motorradfahrer Lands~ebeneinander IV

Führerscheinregelung B196 erhöht Unfallrisiko: Verkehrswacht fordert Rücknahme

Berlin. Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) warnt vor den Folgen der vereinfachten Motorradfahrerlaubnis für Autofahrende: Seit Einführung der Klasse B196 im Jahr 2020 ist die Zahl der Unfälle mit Leichtkrafträdern bundesweit um 59 Prozent gestiegen. Die Organisation fordert daher die Rücknahme der Regelung.

Mit der Schlüsselzahl B196 können Inhaber eines Pkw-Führerscheins der Klasse B Motorräder bis 125 Kubikzentimeter fahren – nach lediglich neun Theorie- und Praxisstunden, aber ohne Prüfung. Die DVW sieht in dieser Praxis ein erhöhtes Sicherheitsrisiko.

Führerschein B196: Unfallzahlen steigen deutlich seit Einführung

Ein Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) bestätigt die Sorge: Während die Unfallzahlen mit Leichtkrafträdern in der relevanten Fahrergruppe von 2015 bis 2019 um 33 Prozent zurückgingen, stiegen sie von 2019 bis 2022 um 59 Prozent. Auch die Zahl schwerverletzter und getöteter Fahrer verdoppelte sich nahezu – viele davon als Hauptverursacher.

DVW-Präsidentin Kirsten Lühmann: „Das Projekt B196 ist im Sinne der Verkehrssicherheit gescheitert. Motorradfahrer brauchen eine fundierte Ausbildung – kein Wochenendseminar.“

Motorradfahren bleibt Hochrisikoverkehr – warum Fahrsicherheit nicht vereinfacht werden darf, erfahren Sie hier.

Die DVW plädiert für eine Abschaffung der B196-Regelung in ihrer aktuellen Form. Weitere Informationen zur Position der Verkehrswacht finden sich auf der Website der Deutschen Verkehrswacht.

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