Osnabrück. Nach einer Serie brutaler Überfälle in der Grafschaft Bentheim hat das Landgericht Osnabrück jetzt deutliche Urteile gefällt. Drei Haupttäter wurden zu Freiheitsstrafen von bis zu 14 Jahren verurteilt, ein vierter Mitangeklagter erhielt vier Jahre Haft.

Die Verurteilten stammen aus Nordhorn und sollen Ende 2023 und Anfang 2024 gezielt in Häuser älterer Bewohner eingebrochen sein. Dabei erbeuteten sie Wertsachen – in mehreren Fällen unter Anwendung von Gewalt oder Drohungen. Das Gericht sah in weiten Teilen der Anklage den Tatnachweis erbracht. Die Strafkammer bewertete besonders die kriminelle Energie sowie die körperlichen und seelischen Folgen für die Opfer als erschwerend.

Überfälle Grafschaft Bentheim: Gericht sieht hohe Brutalität

Die Urteile lauten auf 14 Jahre, zweimal zwölf Jahre sowie vier Jahre Haft. Gegen zwei der Haupttäter wurde zudem die Möglichkeit einer späteren Sicherungsverwahrung angeordnet. Diese Maßnahme kommt bei besonders gefährlichen Straftätern zum Tragen, um die Öffentlichkeit langfristig zu schützen. In mehreren Fällen wurde den Angeklagten auch die Einziehung hoher Geldbeträge auferlegt – mutmaßlich erbeutetes Diebesgut und Bargeld.

Die Staatsanwaltschaft hatte insgesamt zehn Taten angeklagt. Die Angeklagten, heute alle Mitte zwanzig, schwiegen weitgehend im Prozess. Die Beweisaufnahme dauerte über ein Jahr. Das Urteil entspricht den Forderungen der Staatsanwaltschaft, ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Eine Revision beim Bundesgerichtshof ist möglich.

Das Urteil markiert einen Abschluss im Verfahren — gleichzeitig bleibt der Weg der Revision offen.

In der Region ist das Urteil ein klares Zeichen gegen organisierte Gewaltkriminalität. Für Betroffene stehen verschiedene Unterstützungsangebote bereit, etwa durch die Polizeiinspektionen vor Ort oder regionale Opferhilfe-Einrichtungen. Weitere Informationen zum Verfahren finden Interessierte auf der Website des Landgerichts Osnabrück.