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Krebskachexie: Forschung entdeckt Signalweg für gefährlichen Gewichtsverlust

Graz. Rund die Hälfte aller Krebspatientinnen und -patienten verliert im Krankheitsverlauf massiv an Gewicht – und das oft trotz ausreichender Nahrungsaufnahme. Ein österreichisches Forschungsteam der Medizinischen Universität Graz hat nun eine mögliche Ursache für diesen lebensbedrohlichen Zustand entdeckt: Ein bestimmter Entzündungsmarker im Immunsystem könnte den fatalen Gewichtsverlust auslösen.

Die Krebskachexie, wie das Phänomen medizinisch heißt, verschlechtert nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen erheblich, sondern kann auch den Therapieerfolg beeinträchtigen. Sie galt bislang als weitgehend unerklärbar – obwohl sie in fortgeschrittenen Stadien vieler Tumorerkrankungen häufig auftritt.

Kachexie bei Krebs

Im Fokus der Grazer Forschungsgruppe stand ein Signalstoff namens IL-6, der bei Krebserkrankungen in erhöhter Konzentration im Blut vorkommt. In präklinischen Modellen konnten die Wissenschaftler:innen zeigen, dass dieser Entzündungsmarker eine Kettenreaktion auslöst, die den Stoffwechsel so verändert, dass Körperfett und Muskelmasse rapide abgebaut werden – unabhängig von der Kalorienzufuhr.

Diese Erkenntnis könnte künftig neue therapeutische Ansätze ermöglichen. Ziel sei es, die körpereigene Entzündungsreaktion gezielt zu blockieren, ohne die Immunabwehr generell zu unterdrücken, so das Forschungsteam.

Die Ergebnisse liefern eine wichtige Grundlage für zukünftige Behandlungsstrategien gegen die oft tödlich verlaufende Krebskachexie.

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