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Sicherheit im Stadion: Fußball setzt auf Prävention statt Kollektivmaßnahmen

Frankfurt am Main. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) bekennen sich erneut klar zur Verbesserung der Stadionsicherheit – ohne dabei die Fankultur zu gefährden. In einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Vertretern von Politik, Polizei und Fanprojekten wurden in den vergangenen Monaten konkrete Maßnahmen diskutiert. Hintergrund waren Gewaltvorfälle sowie der Wunsch nach einer Reduktion von Polizeieinsätzen rund um Fußballspiele.

Die Beteiligten betonen, dass deutsche Stadien im internationalen Vergleich als sicher gelten. Laut Statistiken der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) sowie Umfragen unter Fans wird das Stadionerlebnis überwiegend positiv bewertet. Dennoch sieht sich die Fankultur aktuell doppelt unter Druck: Einerseits durch einzelne Gewalttäter, andererseits durch politische Forderungen nach pauschalen Maßnahmen wie personalisierte Tickets oder reduzierte Gästekontingente.

Klares Nein zu pauschalen Eingriffen

Solche Maßnahmen lehnt der organisierte Fußball entschieden ab. „Sie treffen nicht die eigentlichen Verursacher und verfehlen ihr Ziel“, so der Tenor von DFB und DFL. Stattdessen setzen die Verbände auf differenzierte, zielgerichtete Lösungen und betonen die Bedeutung der gemeinsamen Verantwortung aller Beteiligten. Die geplante Stärkung lokaler Stadionallianzen und der Ausbau sozialpädagogischer Fanprojekte sollen präventiv wirken.

Zentrale Fachinstanz für Stadionverbote geplant

Als neues Instrument soll eine zentrale Instanz zur Rechts- und Fachaufsicht für Stadionverbote geschaffen werden. Ziel ist ein bundesweit einheitliches, transparentes und faires Verfahren, während dezentrale Stadionverbotskommissionen weiterhin bestehen bleiben. Ein Stadionverbot müsse sich auf belegbare Tatsachen stützen – pauschale Ausschlüsse ohne Grundlage lehnt der Fußball klar ab.

Stadionerlebnis sichern – Prävention und Dialog als Schlüssel

Bereits im Dezember sollen erste konkrete Maßnahmen beschlossen werden, darunter die Erhöhung der Zahl von Fanbeauftragten und Sicherheitsverantwortlichen bei den Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga. DFB und DFL betonen, dass sie dem Ziel verpflichtet bleiben, sowohl das hohe Sicherheitsniveau zu halten als auch die Fankultur zu bewahren.

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