Münster. Die Frage, ob mehrere Straßen in Münster-Mitte mit historisch belasteten Namen umbenannt werden sollen, wird im kommenden Jahr per Bürgerentscheid entschieden. Die Bezirksvertretung Mitte hat einem Bürgerbegehren zum Erhalt der Straßennamen nicht entsprochen. Damit liegt die Entscheidung nun bei den Bürgerinnen und Bürgern.
Betroffen sind fünf Straßennamen mit Bezug zur Zeit des Nationalsozialismus: die Admiral-Scheer-Straße, die Admiral-Spee-Straße, die Otto-Weddigen-Straße sowie die Skagerrakstraße in Mauritz-Mitte und die Langemarckstraße in Uppenberg. Die Bezirksvertretung hatte bereits im Mai beschlossen, diese umzubenennen. Mit dem Bürgerentscheid soll nun über eine mögliche Rücknahme dieses Beschlusses abgestimmt werden.
Mehr als 6.000 Unterschriften für den Erhalt gesammelt
Die „Bürgerinitiative für Münsters Straßen“ hatte im August 6.071 gültige Unterschriften eingereicht. Der Rat der Stadt bestätigte am 5. November die Zulässigkeit des Begehrens. Nun ist laut Gemeindeordnung ein Bürgerentscheid innerhalb von drei Monaten – spätestens bis zum 8. Februar 2026 – verpflichtend.
Der genaue Termin wird in den kommenden Wochen von der Stadt Münster bekannt gegeben. Die Abstimmung wird an einem Sonntag stattfinden und voraussichtlich rund 330.000 Euro kosten.
Abstimmung mit Quorum
Bei der Abstimmung können alle Wahlberechtigten im Bezirk Münster-Mitte mit „Ja“ oder „Nein“ über den Erhalt der Straßennamen entscheiden. Damit der Bürgerentscheid erfolgreich ist, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:
- Die Mehrheit der gültigen Stimmen muss für den Erhalt der Straßennamen stimmen.
- Mindestens zehn Prozent der Bevölkerung im Bezirk – das entspricht 10.712 Personen – müssen zustimmen (Quorum).
Was genau zur Abstimmung steht und wie das Verfahren abläuft, lesen Sie nach dem Seitenumbruch.
Hintergrundinformationen zur Debatte über historisch belastete Straßennamen in Münster stellt die Stadt unter www.stadt-muenster.de/strassennamen zur Verfügung.