Nordhorn. In der Gemeinde Wietmarschen ist ein weiterer Fall der Vogelgrippe bestätigt worden. Damit verzeichnet die Grafschaft Bentheim innerhalb einer Woche bereits den dritten Ausbruch. Betroffen ist erneut ein Putenmastbetrieb – rund 25.500 Tiere müssen tierschutzgerecht getötet werden. Der Landkreis hat einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse eingerichtet, um auf die dynamische Lage schnell reagieren zu können.
Die Proben aus dem betroffenen Betrieb wurden vom Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg positiv auf das Vogelgrippevirus getestet. Der Betrieb liegt in unmittelbarer Nähe zu einem Hennenmastbetrieb, in dem in derselben Woche bereits das Virus festgestellt worden war. Die Restriktionszonen beider Betriebe überschneiden sich daher großflächig. Der amtliche Befund des Friedrich-Loeffler-Instituts steht noch aus.
Vogelzug als Risikofaktor
„Das Ausbruchsgeschehen konzentriert sich aktuell auf Wietmarschen“, erklärt Kreisveterinär Dr. Hermann Kramer. Eine Entwarnung sei nicht in Sicht, da der Vogelzug – eine Hauptursache der Verbreitung – noch andauere. Vorsorglich koordiniert der eingerichtete Krisenstab alle Maßnahmen und bereitet sich auf eine mögliche Ausweitung der Seuche vor.
Seit einer Woche ist das Tierseuchen-Logistikzentrum in Nordhorn-Klausheide in Betrieb. Die Dekontamination erfolgt dieses Mal in beheizten Hallen der Gesellschaft für Seuchenvorsorge, um auch bei Frost effektive Desinfektionsmaßnahmen zu gewährleisten.
Ehrenamtliche im Dauereinsatz
Ein zentraler Akteur im Hintergrund ist das Technische Hilfswerk (THW) Nordhorn: Dessen Freiwillige betreuen täglich die Dekontaminationsanlage und reinigen bis zu zehn Fahrzeuge. „Wir sind sehr dankbar für diesen Einsatz“, sagte Kreisdezernentin Dr. Elke Bertke.
Weitere Informationen stellt der Landkreis auf www.grafschaft-bentheim.de bereit.