Ein Gesicht eines Mannes mit einem nachdenklichen Ausdruck, geteilt durch einen Text über Krankheit und Medizin.

Niedersachsen mahnt zum Weltaidstag mehr globale Solidarität: Partnerregion in Südafrika kämpft nach US-Förderstopp um HIV-Versorgung

Zum Weltaidstag am 1. Dezember richtet der Landesverband Sexuelle Gesundheit Niedersachsen (LSGN) den Blick bewusst über die Landesgrenzen hinaus. Die Partnerregion Eastern Cape in Südafrika steht seit dem Wegfall großer US-Förderprogramme vor erheblichen Versorgungslücken. „HIV macht nicht an Ländergrenzen halt“, sagt LSGN-Geschäftsführerin Christin Engelbrecht. Nach dem Ende der amerikanischen Hilfsgelder stünden viele positiv getestete Menschen im Eastern Cape faktisch ohne Therapie da.

Der Verband warnt, dass steigende Infektionszahlen in Südafrika langfristig auch Europa betreffen werden. HIV gilt weiterhin weltweit als Pandemie. Engelbrecht fordert deshalb zusätzliche Mittel aus Deutschland und der Europäischen Union, um lebenswichtige Medikamente finanzieren zu können. Die Erkenntnis: Internationale Solidarität bleibt ein entscheidender Baustein im Kampf gegen das Virus.

Niedersachsen pflegt seit 2014 eine enge Partnerschaft mit dem Eastern Cape Aids Council (ECAC) – ein Alleinstellungsmerkmal unter den deutschen Aidshilfen. Die Kooperation umfasst fachlichen Austausch, gemeinsame Projekte und die Begleitung lokaler Präventionsarbeit. Für 2026 ist eine gemeinsame Reise zur Weltaidskonferenz in Rio de Janeiro geplant. „Diese Partnerschaft ist gerade jetzt wichtiger denn je“, betont Engelbrecht.

Auch die Deutsche Aidshilfe rückt in diesem Jahr Afrika in den Mittelpunkt ihrer Kampagne. Sie macht mit persönlichen Geschichten auf Social Media darauf aufmerksam, wie abhängig viele Menschen vom Zugang zu HIV-Medikamenten sind. Laut DAH leben weltweit rund 41 Millionen Menschen mit HIV, zwei Drittel aller Therapien werden durch US-Programme finanziert. In Deutschland lebten Ende 2024 nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts knapp 97.700 Menschen mit HIV, davon 5.580 in Niedersachsen.

Der Landesverband Sexuelle Gesundheit Niedersachsen ist der Dachverband der Aidshilfen im Land. Seine Arbeit umfasst Prävention, Aufklärung, Beratung und Gesundheitschecks zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Der Verband ruft zum Weltaidstag dazu auf, globale Verantwortung zu übernehmen und die Partnerorganisationen in Südafrika nicht allein zu lassen.

Gefällt dir’s? Dann teil’s doch!

Facebook
LinkedIn
WhatsApp
Threads
X

Weitere Artikel