Nordhorn. Wie gut ist das Radwegenetz in der Grafschaft Bentheim ausgebaut? Sind die Radwege sicher und in einem guten Zustand? Diese und weitere Fragen standen in der letzten Woche im Zentrum eines Workshops zum kreisweiten Radverkehrskonzept. Die letzte Fassung stammt aus dem Jahr 2016 und wird nun fortgeschrieben.
Wie schon bei der letzten Konzeptionierung lud der Landkreis erneut Expertinnen aus dem Kompetenzzentrum Radverkehr ein, um Bedarfe im Radverkehr zu ermitteln und Synergieeffekte auszumachen. Beteiligt waren Vertreterinnen aus den Bereichen Tourismus und Klimaschutz, Vertreterinnen der kreisangehörigen Kommunen, der Polizei, der Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Bentheim und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Unter Moderation des Planungsbüros VIA aus Köln stellten die Kommunen wichtige Projekte zum Radverkehr vor, die das ohnehin beliebte Hobby vieler Grafschafterinnen und Tourist*innen noch attraktiver machen sollen.
Beispielhaft wurden das jährliche „Anfietsen“ sowie die Aktion „Stadtradeln“ genannt, ebenso die Möglichkeit für Unternehmen, sich um das Zertifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ zu bewerben.
„Viele Kommunen des Landkreises haben bereits ein eigenes Radverkehrskonzept. Diese wertvollen Ansätze möchten wir bündeln und für das gesamte Kreisgebiet nutzen. Denn wir verfolgen alle dasselbe Ziel: das Potenzial unserer Region für den Radverkehr weiter zu fördern“, stellte Dr. Elke Bertke, Dezernentin des Landkreises Grafschaft Bentheim, heraus.
Insbesondere wurden Radwege für den Alltagsverkehr thematisiert, die ein möglichst sicheres und schnelles Radfahren zwischen den Orten ermöglichen sollen: Sind sie breit genug und gut ausgeschildert? Anhand des bestehenden Netzplans wurden Ideen gesammelt, wie Knotenpunkte zur Steigerung der Nutzerfreundlichkeit optimiert oder überflüssige Verbindungen reduziert werden können. Weiterhin prüfte die Gruppe mit Blick auf die Unfallstatistik infrastrukturelle Möglichkeiten zur Unfallprävention und diskutierte Lösungen für eine Attraktivierung des Radverkehrs, beispielsweise durch das Vorhalten von ausgewiesenen Parkplätzen für Lastenräder.
„Das Veranstaltungsformat war äußerst hilfreich, um weitere Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in der Grafschaft zu definieren und Ideen für die Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes zu sammeln“, resümierte Frank Adenstedt, Leiter der Abteilung Kreisstraßen und Mobilität beim Landkreis.
Zwei weitere Workshops sollen folgen und in die Fortschreibung des kreisweiten Radverkehrskonzeptes einleiten. Wie auch in 2016 konnte sich das Planungsbüro VIA aus Köln im Zuge der Ausschreibung durchsetzen und wird die Aktualisierung des Konzeptes eng begleiten. Eine Fertigstellung ist für Ende 2025 vorgesehen. Das aktuelle Radverkehrskonzept ist auf der Internetseite des Landkreises unter www.grafschaft-bentheim.de (Dienstleistung „Radverkehrskonzept“) einsehbar.