Niedersachsen setzt auf eine nachhaltige maritime Wirtschaft: Die Fraktionen von SPD und Grünen haben einen Antrag im Landtag eingereicht, um das Recycling von Schiffen und maritimen Komponenten in Deutschland zu fördern. Ziel ist es, eine vollständige maritime Kreislaufwirtschaft zu etablieren, die wirtschaftliche Chancen mit ökologischer Verantwortung verbindet.
Antrag zur Förderung des Schiffsrecyclings
Der Antrag der Regierungsfraktionen zielt darauf ab, die Wertschöpfung in der maritimen Branche zu steigern und umweltfreundliche Recyclingmethoden zu etablieren. Bisher werden ausrangierte Schiffe oft in südasiatischen Ländern abgewrackt – unter fragwürdigen Umwelt- und Arbeitsbedingungen. Niedersachsen könnte hier eine Vorreiterrolle übernehmen, indem es Recyclingkapazitäten im eigenen Land stärkt.
Herausforderungen im internationalen Schiffsrecycling
Europa steht vor einem Problem: Nur wenige Werften sind für nachhaltiges Schiffsrecycling zugelassen, während internationale Konkurrenz oft günstigere, aber umweltschädlichere Alternativen bietet. Die Einführung der Hongkong-Konvention Mitte 2025 verschärft die Regeln und könnte eine Chance für deutsche Unternehmen sein.
Neue Regulierungen und Chancen für Norddeutschland
Unternehmen wie Leviathan und EWD in Norddeutschland planen, in das Schiffsrecycling einzusteigen und eine nachhaltige Alternative zum derzeitigen Markt zu bieten. Die Bundesregierung hat die Förderung des Schiffsrecyclings bereits im Koalitionsvertrag festgehalten – nun gilt es, Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und Investitionen zu ermöglichen.
Wirtschaftliche und ökologische Vorteile
Ein nachhaltiges Schiffsrecycling bietet mehrere Vorteile:
✔ Rohstoffgewinnung: Wiederverwerteter Stahl reduziert die Abhängigkeit von Primärrohstoffen.
✔ Klimaschutz: Das Schmelzen von Schrott benötigt weniger Energie als die Stahlproduktion aus Erz.
✔ Arbeitsplätze: Einheimische Recyclingkapazitäten schaffen neue Jobs in der maritimen Wirtschaft.
Fazit und Ausblick
Niedersachsen hat das Potenzial, sich als führender Standort für nachhaltiges maritimes Recycling zu etablieren. Die geplanten Maßnahmen könnten nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die regionale Wirtschaft stärken. Mit politischer Unterstützung und gezielten Investitionen könnte das Land zum Vorreiter in der umweltfreundlichen Schiffsverwertung werden.
Quelle: Niedersächsischer Landtag
