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Neuer Bisonbulle für den Tierpark Nordhorn-1

Neuzugang bei den Wappentieren im Tierpark Nordhorn: Waldbison aus Hannover verstärkt die Herde

Nordhorn. Der Tierpark Nordhorn hat einen neuen tierischen Bewohner: Ein junger Waldbisonbulle aus dem Zoo Hannover ist vor wenigen Tagen im Tierpark angekommen und inzwischen erfolgreich in die bestehende Herde integriert worden.

Der Anlass für den Neuzugang war ein trauriger: Im Sommer 2024 musste der bisherige Leitbulle „Peterle“ nach kurzer, aber schwerer Krankheit eingeschläfert werden. Er war am Blauzungenvirus erkrankt – eine Infektion, die auch die restliche Herde in Mitleidenschaft zog. Dank intensiver tierärztlicher Betreuung konnten jedoch alle anderen Tiere, bis auf das Jungtier Odin, gerettet und genesen werden.

Tauschaktion zwischen zwei Zoos

Da es europaweit nur 13 Halter für Waldbisons gibt – neun davon in Deutschland –, war die Auswahl möglicher Neuzugänge begrenzt. Umso erfreulicher, dass der Zoo Hannover bereit war, einen Jungbullen abzugeben. Im Gegenzug wechselte die zweijährige Bisonkuh „Nala“ aus Nordhorn in die niedersächsische Landeshauptstadt. Ein Direkt-Tausch also – und ein gelungenes Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen zoologischen Einrichtungen.

„Der neue Bulle war zunächst vorsichtig, erkundete aber neugierig das Gelände und nahm gleich ein Bad im Teich“, berichtet Zootierärztin und Kuratorin Dr. Heike Weber. Nachdem sich die Nordhorner Bisonkuh Nala problemlos verladen ließ, konnte der Integrationsprozess beginnen. Revierleiter Henning Meyer beobachtete erste Rangordnungskämpfe, wie sie unter Bisons üblich sind: „Kopfschlagen und Käbbeleien sind normal – sie dienen der Klärung der Hierarchie in der Herde.“

Ein neuer Freund für Odin

Besonders erfreulich: Der Neuzugang fand schnell Anschluss – und zwar bei Jungbulle Odin und seiner Mutter Ganesa. Während Odin ein kräftiges, dunkles Fell aufweist, ist der neue Bulle aus Hannover heller und schmaler gebaut – so lassen sich die beiden Jungtiere gut auseinanderhalten.

Inzwischen gehört der junge Hannoveraner fest zur sechsköpfigen Herde. Morgens läuft er mit den anderen zum Fressen in den Stall, tagsüber ruht er gemeinsam mit ihnen im Sand der Anlage – oft Seite an Seite mit seinem neuen Kumpel Odin.

Namenssuche läuft bald an

Einen Namen hat der neue Bulle noch nicht – doch das soll sich bald ändern. Passend zum 75. Jubiläum des Tierparks wird es eine öffentliche Namenssuche geben. Gesucht wird ein Name mit dem Anfangsbuchstaben „O“, idealerweise mit nordamerikanischem Bezug – ganz im Sinne der Herkunft dieser beeindruckenden Tiere. Informationen dazu will der Tierpark in Kürze auf seinen Social-Media-Kanälen und auf der Webseite veröffentlichen.

Hintergrund: Tiertausch statt Tierhandel

Tiere zwischen Zoos werden grundsätzlich nicht verkauft, sondern getauscht – in der Regel über sogenannte Tauschlisten. Geld fließt dabei nicht, denn es geht nicht um kommerzielle Interessen, sondern um Artenschutz und den Erhalt genetischer Vielfalt. Der jüngste Austausch zwischen Nordhorn und Hannover ist ein gelungenes Beispiel für diesen solidarischen Umgang – zum Wohle der Tiere und der Artenvielfalt.

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