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Fließgewässer

Naturnahe Gewässer in Niedersachsen: Ein Schlüssel gegen Hochwasser und Klimawandel

Hannover – Der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) präsentierte in Hannover seinen aktuellen Jahresbericht und setzt ein deutliches Zeichen: Niedersachsen forciert die Rückkehr zu naturnahen Fließgewässern und Auen. Mit dem neuen Kompetenzzentrum für die Entwicklung Niedersächsischer Gewässerlandschaften (KEG) sollen Aktivitäten zur ökologischen Verbesserung der Gewässer künftig gezielter koordiniert werden.

Klimakrise und Wassermangel als Weckruf

Der März 2025 war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Europa – mit 2,4 Grad über dem langjährigen Mittel und extrem niedrigen Niederschlägen. Besonders betroffen: Niedersachsen, das zu den trockensten Regionen Deutschlands zählte. „Diese Rekordwerte zeigen eindrücklich, dass wir beim Gewässerschutz umdenken müssen“, betont Umweltminister Christian Meyer.

Weniger als drei Prozent in gutem Zustand

Nur rund drei Prozent der Gewässer in Niedersachsen befinden sich aktuell in einem „guten ökologischen Zustand“ – ein Ziel, das laut der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) längst Standard sein sollte. Gründe für diese Defizite liegen in jahrzehntelanger Begradigung, Kanalisierung und intensiver Nutzung. Dabei zeigen Studien, dass sich gerade strukturarme Flussabschnitte relativ leicht revitalisieren lassen – mit positiver Wirkung auf Flora und Fauna.

Flüsse als Klimaschützer

Naturnahe Flusslandschaften können nicht nur Hochwasser besser abfangen, sie spielen auch eine zentrale Rolle im Klimaschutz. Auenwälder und Niedermoore speichern große Mengen Kohlenstoff und tragen zur Reduzierung von CO2 bei. Die Bedeutung dieser Ökosysteme steigt – auch im Hinblick auf das bundesweite Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, das mit 3,5 Milliarden Euro unter anderem Maßnahmen zum Schutz von Gewässern finanziert.

22 Millionen Euro für 92 Projekte

Für das Jahr 2025 hat Niedersachsen 22 Millionen Euro für Maßnahmen an Flüssen wie Hase, Oker oder Este eingeplant. Ziel ist es, die ökologische Durchgängigkeit zu verbessern, Strukturen zu renaturieren und neue Auenräume zu schaffen. Mit im Boot sind neben dem NLWKN auch Kommunen, Unterhaltungsverbände und Naturschutzorganisationen.

Fazit: Ein ökologischer Neustart an den Flüssen

„Mit dem KEG schaffen wir eine landesweite Schnittstelle, um den Zustand unserer Gewässer nachhaltig zu verbessern“, so NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer. Die Verbindung von Klimaschutz, Hochwasservorsorge und Biodiversität macht die naturnahe Entwicklung der Fließgewässer zu einer tragenden Säule moderner Umweltpolitik in Niedersachsen.

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