Lingen – Die diesjährige Diözesankonferenz der Krankenhausseelsorge im Ludwig-Windthorst-Haus (LWH) stand ganz im Zeichen der spirituellen Begleitung in einer sich wandelnden Gesellschaft. Valentin Wieczorek, Diözesanbeauftragter für Krankenhausseelsorge im Bistum Osnabrück, betonte in seiner Begrüßung die zentrale Rolle der Seelsorge für kranke und pflegebedürftige Menschen – unabhängig von deren Konfession.
„Das Krankenhaus ist ein Ort existenzieller Lebenserfahrungen – und damit auch ein Spiegel der Gesellschaft“, so Wieczorek. In diesem Spannungsfeld biete die Seelsorge Raum für Spiritualität, Begegnung und Hoffnung, besonders in Zeiten persönlicher Krisen. Die Aufgabe sei dabei keineswegs nur auf Patientinnen und Patienten beschränkt: Auch das Personal in Kliniken habe oft einen hohen Gesprächsbedarf, so Wieczorek weiter.
Suizidbeihilfe im ethischen Diskurs
Im Rahmen der Konferenz berichtete die Bioethik-AG über die Ergebnisse des Ärzte- und Juristentages vom 27. November 2024. Im Fokus standen die vielschichtigen Fragen rund um die Suizidbeihilfe – beleuchtet aus theologischer, medizinischer und juristischer Perspektive.
Impulse für die Zukunft
Den inhaltlichen Teil des Studientages gestaltete Prof. Dr. Katharina Karl von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. In ihrem Vortrag zur Zukunft der Krankenhausseelsorge in einem pluralen Kontext hob sie die Bedeutung von Empowerment und diakonischem Selbstverständnis hervor. Gerade in einem säkularen Umfeld gelte es, das seelsorgliche Handeln neu zu definieren – sensibel, offen und dennoch kraftvoll im christlichen Auftrag.
Neben Vorträgen und Diskussionen war auch der persönliche Austausch ein wesentlicher Bestandteil der Konferenz – unter anderem im Gespräch mit Bischof Dominicus und beim gemeinsamen Gottesdienst.