Lingen – In der aktuellen Folge des Podcasts „Friedensreiter“ nehmen Dr. Jochen Reidegeld vom Institut für Theologie und Frieden (ithf) in Hamburg und Marcel Speker, Direktor des Ludwig-Windthorst-Hauses (LWH) in Lingen, den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung unter die Lupe – und zwar mit einem klaren Fokus auf die friedensethischen Dimensionen von Migration, Außen- und Verteidigungspolitik.
„Der Koalitionsvertrag behandelt das Thema Migration zu einseitig“, kritisiert Reidegeld. Zwar sei es richtig, nationale Anreize für irreguläre Einwanderung zu beseitigen, doch es fehle der außenpolitische Blick: „Es braucht dringend Maßnahmen, um Fluchtursachen gezielt zu bekämpfen – dieser Aspekt kommt viel zu kurz.“
Europa in der Pflicht
Auch Marcel Speker sieht die Verantwortung nicht allein auf nationaler Ebene: „Die aktuelle Politik könnte durchaus den nötigen Verhandlungsdruck schaffen, Migration als gesamteuropäische Herausforderung zu begreifen. Das ist überfällig – denn wir in Deutschland profitieren bislang enorm vom Dublin-Verfahren, während die Belastung bei den südlichen und östlichen EU-Staaten liegt.“
Podcast als Plattform für friedensethische Debatten
Neben dem Thema Migration beleuchtet die Episode auch Aspekte der Verteidigungs- und Außenhandelspolitik. Der Podcast Friedensreiter versteht sich als Plattform für fundierte Diskussionen zu aktuellen internationalen Entwicklungen – stets mit einem ethischen Kompass.