Sport am Abend soll beim Einschlafen helfen? Nicht unbedingt. Eine aktuelle Meta-Analyse der Concordia University in Kanada zeigt: Entscheidend für einen erholsamen Schlaf ist nicht nur ob man Sport treibt, sondern vor allem wann und wie intensiv. Wer regelmäßig aktiv ist, kann seinen Schlaf positiv beeinflussen – vorausgesetzt, das Timing stimmt.
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend
Wie die kanadischen Forscher herausfanden, hat Bewegung am frühen Abend – also mindestens zwei Stunden vor dem Zubettgehen – positive Effekte auf die Schlafqualität. In dieser Zeit verbessert körperliche Aktivität nicht nur das Einschlafen, sondern auch die Gesamtschlafdauer. Späte Trainingseinheiten hingegen – insbesondere weniger als zwei Stunden vor dem Schlafengehen – führen laut der Analyse zu längerer Einschlafzeit und verkürztem Schlaf.
Radfahren schlägt alle anderen Sportarten
Als besonders schlaffördernd erwies sich das Radfahren. Hochintensives Training (30 bis 60 Minuten) steigerte nicht nur die Tiefschlafphasen, sondern unterstützte auch das zügige Einschlafen. Allerdings zeigte sich: Für sogenannte Morgenmenschen kann Sport zu später Stunde sogar kontraproduktiv sein und Schlafstörungen begünstigen.
Expertenrat für besseren Schlaf
„Gesunde Erwachsene mittleren Alters ohne Schlafprobleme sollten ihr Training möglichst am frühen Abend durchführen und einen festen Trainingsplan einhalten“, rät Studienleiter Emmanuel Frimpong. Zudem lohne es sich, den eigenen Biorhythmus – ob Morgen- oder Abendmensch – in die Trainingsplanung einzubeziehen.