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Container auf der Plesse

Illegale Müllentsorgung in Haselünne: Containerplätze werden zur Dauerbaustelle

Haselünne – In der Facebookgruppe „Haselünne“ sorgt ein Foto von herumliegendem Müll an Altkleidercontainern auf dem Brökersfehn-Sportplatz für Diskussionen. Die Nutzerin Marlies v.L. kommentierte das Bild mit den Worten: „Einfach traurig, wie manche Leute ihren Müll entsorgen. Auf der Plesse sieht es jede Woche genauso aus. Warum gibt es keine Kamera?“ Damit löste sie eine Debatte über Sauberkeit, Entsorgungsregeln und Verantwortung in der Stadt aus.

Müllberge an Sammelstellen – ein wachsendes Problem

Viele Kommentierende berichten, dass ähnliche Zustände auch an anderen Orten in Haselünne und Umgebung zu beobachten sind – unter anderem am Edeka, beim DRK-Container an der Distelweide oder an der Andruper Straße. Neben klassischen Haushaltsabfällen werden dort auch Sperrmüll, Möbel oder Elektrogeräte abgeladen.

Richard D. nennt mehrere Gründe für die zunehmende Vermüllung: zu selten geleerte Container, gestiegene Müllgebühren, strengere Regeln für Sperrmüll und eine gesellschaftliche Gleichgültigkeit. Er selbst wurde nach eigenen Angaben als „Blockwart“ beschimpft, als er illegale Müllentsorgung dokumentierte. Andere Nutzerinnen und Nutzer zeigen weniger Verständnis und plädieren für konsequente Maßnahmen – etwa Polizeirufe bei Beobachtungen oder das persönliche Gespräch mit den Verursachern.

Kameras – Lösung oder rechtliches Risiko?

Auch der Ruf nach Videoüberwachung wird in der Diskussion laut. Einige Stimmen sehen darin eine mögliche Abschreckung, andere berichten von ernüchternden Erfahrungen in anderen Orten: „Auf dem kameraüberwachten Famila-Parkplatz in Quakenbrück sieht es genauso aus.“ Zudem verweisen Kritiker auf datenschutzrechtliche Einschränkungen und die Frage, ob kommunale Einrichtungen überhaupt berechtigt sind, öffentlich zugängliche Flächen durchgehend zu überwachen.

Stadtverwaltung unter Druck

Mehrere Kommentare fordern die Stadt Haselünne auf, stärker durchzugreifen oder häufiger zu kontrollieren. Gleichzeitig zeigen sich viele Nutzerinnen und Nutzer verständnisvoll für die Herausforderungen der Stadtverwaltung – etwa durch Personalmangel oder den hohen organisatorischen Aufwand.

Gabi K., die sich in der Diskussion mehrfach zu Wort meldet, bringt es auf den Punkt: „Das ist der Wandel unserer Gesellschaft. Alte Werte gehen verloren.“ Und auch wenn die Ursachen vielfältig sind, bleibt der Tenor klar: Ohne mehr Verantwortungsbewusstsein – sowohl von einzelnen Bürgerinnen und Bürgern als auch von Institutionen – wird sich an der Situation wenig ändern.

Tipp: Die Abfallwirtschaft Emsland informiert auf www.awel-online.de über aktuelle Regeln, Annahmestellen und Sperrmüllanmeldungen.

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