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Dr. Thomas Haßlöcher, Geschäftsführer der PensExpert GmbH

„Zeitwertkonten sind mehr als ein Sparmodell – sie sind Zukunftsgestaltung“

Wie lassen sich Flexibilität, Vorsorge und Mitarbeitersicherung in einem Instrument vereinen?

Dr. Thomas Haßlöcher, Geschäftsführer der PensExpert GmbH, sieht in Zeitwertkonten eine zentrale Antwort auf die Herausforderungen moderner Arbeitswelten. Im Gespräch erklärt der promovierte Jurist, wie Zeitwertkonten funktionieren, welche Vorteile sie bringen – und warum sie künftig eine noch größere Rolle spielen werden.

Herr Dr. Haßlöcher, was genau ist ein Zeitwertkonto – und wie funktioniert es in der Praxis?

„Ein Zeitwertkonto ermöglicht es Arbeitnehmern, ihre Beschäftigungsphase flexibler zu gestalten oder Einkommen steuer- und sozialversicherungsfrei in die Zukunft zu verlagern. Im Kern werden darauf geleistete Überstunden, Resturlaubstage oder Teile des Bruttogehalts angespart“, so Dr. Haßlöcher. Diese Werte lassen sich später gezielt einsetzen – etwa für eine verlängerte Elternzeit, ein Sabbatical, die Pflege Angehöriger oder den Übergang in den Ruhestand.

In der Praxis läuft das laut Haßlöcher einfach: Arbeitnehmer entscheiden sich – sofern vom Arbeitgeber zugelassen – für eine Einzahlung auf das Konto. „Die angesparten Beträge werden professionell verwaltet und verzinst. Wenn der Mitarbeiter dann eine Freistellung plant, wird das Gehalt einfach aus dem Zeitwertkonto gezahlt – ohne finanzielle Einbußen.“

Video-Tipp:

Welche Vorteile sehen Sie für Arbeitnehmer und Arbeitgeber?

„Für Arbeitnehmer ist das Zeitwertkonto ein echter Gewinn: Es schafft Flexibilität, sichert Freistellungen finanziell ab und erleichtert beispielsweise einen früheren oder gleitenden Ruhestand“, erklärt Haßlöcher. Arbeitgeber wiederum profitieren von motivierten Mitarbeitenden, höherer Bindung und einer besseren Personalplanung – insbesondere bei altersbedingten Übergängen. „So lassen sich Nachfolgen strategisch organisieren, Wissenstransfer wird planbar.“

Gibt es Branchen, in denen das Modell besonders gut funktioniert?

„Absolut – vor allem in Bereichen mit hoher Belastung oder unregelmäßigen Arbeitszeiten“, so Haßlöcher. Das betreffe das Gesundheitswesen, aber auch die IT-Branche, die Automobilindustrie oder das Consulting. „Gerade in solchen Berufen sind flexible Auszeiten wichtig – sei es zur Erholung oder für Weiterbildungen.“

Auch im öffentlichen Dienst oder Bildungssektor könne das Modell sinnvoll eingesetzt werden. „Kurz gesagt: Überall dort, wo Flexibilität gefragt ist, bringt das Zeitwertkonto Vorteile – für Arbeitgeber wie Beschäftigte.“

Wie ordnen Sie die Rolle von Zeitwertkonten im Kontext des demografischen Wandels ein?

„Der demografische Wandel stellt unsere Arbeitswelt vor gewaltige Herausforderungen – wir stehen am Beginn einer Phase, in der viele Fachkräfte das Rentenalter erreichen“, so Haßlöcher. Zeitwertkonten bieten hier eine elegante Lösung: „Sie ermöglichen flexible Übergänge, erleichtern altersgerechtes Arbeiten und helfen, Know-how im Unternehmen zu halten.“

Und wie sicher ist das Ganze – etwa im Falle einer Insolvenz des Arbeitgebers?

„Das Guthaben auf dem Zeitwertkonto ist gesetzlich geschützt“, betont Haßlöcher. „Zusätzlich arbeiten wir mit PensTrust, einer spezialisierten Treuhandlösung, bei der die Werte unabhängig vom Arbeitgeber verwaltet werden.“ Das schaffe nicht nur Vertrauen, sondern sei auch in der Praxis unkompliziert umsetzbar.

Können Sie ein Best-Practice-Beispiel nennen?

Dr. Haßlöcher verweist auf das Modell „MyTime“ bei L’Oréal. „Dort wird das Zeitwertkonto mit einem Arbeitgeberzuschuss kombiniert – bis zu 20 % extra für Mitarbeitende, die auf den Vorruhestand sparen.“ Gleichzeitig sei das System auch für jüngere Mitarbeitende attraktiv, da es Sabbaticals oder Weiterbildungen möglich mache. „Das zeigt: Zeitwertkonten sind mehr als reine Entlastung – sie sind ein echter Baustein moderner Personalentwicklung.“

Wie sehen Sie die Zukunft von Zeitwertkonten in Deutschland?

„Sie werden an Bedeutung gewinnen – schlichtweg, weil wir sie brauchen“, so Haßlöcher. „Wir erleben Fachkräftemangel, Gesundheitsbelastungen und den Wunsch nach mehr Work-Life-Balance. Zeitwertkonten geben die Flexibilität zurück, die moderne Arbeitsbiografien verlangen – für Mitarbeitende und Arbeitgeber.“

Über Dr. Thomas Haßlöcher

Der promovierte Jurist ist Geschäftsführer der PensExpert GmbH, Vorstand mehrerer Treuhandgesellschaften und Dozent im Bereich betrieblicher Vorsorge. Als Vorstand der AG ZWK engagiert er sich bundesweit für die Weiterentwicklung von Zeitwertkonten und modernen Vorsorgemodellen.

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