Berlin – Die Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zum Frühsommer 2025 sendet weiter trübe Signale – auch für Betriebe im Emsland und der Grafschaft Bentheim. Trotz vereinzelter Lichtblicke bleibt die Stimmung in der Wirtschaft gedrückt. Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov betonte bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin: „Keiner unserer Indikatoren ist positiv. Der wirtschaftliche Aufbruch ist noch nicht in Sicht.“
Rahmenbedingungen als zentrales Problem
Besonders deutlich wird: Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gelten laut 59 Prozent der befragten Unternehmen als größtes Geschäftsrisiko – ein Rekordwert, der Anfang des Jahres sogar bei 60 Prozent lag. Dies betrifft auch Betriebe in Nordhorn, Lingen und Umgebung, die sich weiterhin mit hoher Bürokratie, steigenden Sozialabgaben und wachsender Unsicherheit über die politische Richtung konfrontiert sehen.
Geschäftslage: Industrie leicht optimistischer
Während die Gesamtwirtschaft im dritten Jahr in Folge mit einem Minus von 0,3 Prozent beim BIP rechnet, zeigen sich vereinzelt Erholungstendenzen in der Industrie und im Baugewerbe. In Regionen wie Meppen, wo mittelständische Industriebetriebe angesiedelt sind, könnte dies erste Impulse setzen – vorausgesetzt, politische Strukturreformen folgen rasch.
Investitionszurückhaltung gefährdet Standort
Rund ein Drittel der Betriebe plant, Investitionen zu drosseln – ein Trend, der auch im Handwerk und Mittelstand in unserer Region spürbar ist. Der Investitionssaldo bleibt mit minus sieben Punkten negativ. „Ohne Investitionen kein Aufschwung“, warnt Melnikov und fordert von der neuen Bundesregierung rasche Maßnahmen wie eine gesenkte Stromsteuer und schnellere Genehmigungsverfahren.
Fazit: Hoffnung auf Handlungswillen der Politik
Die Umfrage zeigt: Unternehmen zwischen Papenburg und Bad Bentheim warten dringend auf spürbare Entlastungen und Planungssicherheit. Ob der Regierungswechsel die versprochenen Impulse bringt, wird sich zeigen – laut DIHK idealerweise noch vor der Sommerpause.