Nordhorn – In der niederländischen Gemeinde Oldenzaal ist am Freitag die hochansteckende Newcastle-Krankheit bei Tauben aus einer Hobbyhaltung ausgebrochen. Das hat das niederländische Landwirtschaftsministerium bestätigt. Weil sich die zehn Kilometer umfassende Überwachungszone auch auf Teile des Landkreises Grafschaft Bentheim erstreckt, gelten nun auch hier verschärfte Maßnahmen.
20 Betriebe in der Grafschaft betroffen
Rund 20 Geflügelhaltungen in der Obergrafschaft – mit insgesamt etwa 2,2 Millionen Tieren – liegen innerhalb der Überwachungszone. Dort ist unter anderem die Teilausstallung von Geflügel untersagt. Die Maßnahme ist Teil einer tierseuchenbehördlichen Allgemeinverfügung, die ab dem 28. Mai 2025 in Kraft tritt. Tierärztinnen und Tierärzte des Veterinäramts führen derzeit gezielte Kontrollen durch. Das Tierseuchen-Logistikzentrum der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim steht einsatzbereit in Standby.
Hochansteckend, aber für Menschen ungefährlich
Die Newcastle-Krankheit ist eine meldepflichtige Tierseuche, die neben Tauben vor allem Hühner, Puten, Enten und Gänse betrifft. Sie wird über Sekrete, Exkrete und Tröpfcheninfektion übertragen. Für Menschen besteht keine Gefahr. Geflügelhalter sind in Deutschland verpflichtet, ihre Tiere regelmäßig gegen den Erreger zu impfen – auch im Hobbybereich.
Typische Symptome erkennen
Die Inkubationszeit beträgt drei bis sechs Tage. Besonders auffällig sind:
- drastischer Rückgang der Legeleistung
- schalenlose Eier, wässriges Eiklar
- grünlich-gelber, teils blutiger Kot
- Atemnot, Apathie, geschwollene Augenlider
- plötzliche Todesfälle ohne Vorwarnung
- spätere neurologische Symptome wie Lähmungen oder Halsverdrehen
Meldepflicht bei Verdacht
Wer Auffälligkeiten im Bestand bemerkt, muss sich sofort beim Veterinäramt des Landkreises Grafschaft Bentheim melden. Die aktuelle Allgemeinverfügung ist online abrufbar unter:
www.grafschaft-bentheim.de/bekanntmachung
