Nordhorn – Unter dem Motto „Heimat an der Grenze – Grenzüberwindende Heimatpflege“ fand der 104. Niedersachsentag des Niedersächsischen Heimatbundes (NHB) mit rund 100 Teilnehmenden in der Grafschaft Bentheim statt. Zwei Tage lang diskutierten Fachleute, Ehrenamtliche und politische Vertreter über die Zukunft von Heimatverständnis, Ehrenamt und Denkmalschutz – mit besonderem Blick auf die deutsch-niederländische Grenzregion.
Lies: „Heimat darf niemals Abgrenzung sein“
Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies betonte in seiner Festrede, dass Heimat ein Ort der Mitgestaltung und Verantwortung sei – und kein Begriff für Ausgrenzung. „Wir dürfen nicht zulassen, dass der Begriff Heimat missbraucht wird“, so Lies. Gemeinsam mit NHB-Präsidentin Marlies Linnemann mahnte er zur politischen und gesellschaftlichen Sensibilität im Umgang mit dem Thema.
Demokratie sichtbar gemacht: Austausch der ROTEN und WEISSEN MAPPE
Ein Höhepunkt des Treffens war der symbolträchtige Austausch der ROTEN und WEISSEN MAPPE. Die ROTE MAPPE dokumentiert jährlich Anliegen und Forderungen aus der Heimatpflege, während die WEISSE MAPPE die Antworten der Landesregierung enthält. Lies würdigte diesen Austausch als „echtes Instrument gelebter Demokratie“.

Drei zentrale Forderungen des NHB
Linnemann rückte drei Themen in den Mittelpunkt:
- Stärkung des Ehrenamts durch zentrale Verankerung in der Staatskanzlei statt im Ministerium
- Erhalt historischer Kulturlandschaften durch landesweite Kampagnen und stärkere Berücksichtigung bei Planungsverfahren
- Gründung einer Stiftung zum Schutz baukulturellen Erbes, um Denkmale und historische Bauten langfristig zu sichern
Die Landesregierung signalisierte grundsätzliches Verständnis, mahnte jedoch eine Umsetzung „mit Augenmaß“ an. Weitere Informationen zu den Inhalten der beiden Mappen sind auf der Website des NHB unter niedersaechsischer-heimatbund.de verfügbar.