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Zuschuss Johannes Gesellschaft 3

Meppen: Landkreis Emsland plant 5 Millionen Euro Zuschuss für Johannes Gesellschaft zur Sicherung der Krankenhausversorgung

Meppen. Der Landkreis Emsland beabsichtigt, die Johannes Gesellschaft Emsland gGmbH mit einem Zuschuss von 5 Millionen Euro zu unterstützen. Landrat Marc-André Burgdorf wird dem Kreistag vorschlagen, diese „Anschubhilfe“ zu gewähren, um den Transformationsprozess in der Krankenhausversorgung der Region zu fördern. Dies gab der Landkreis am 11. Juni 2025 bekannt.

Die Johannes Gesellschaft Emsland gGmbH wurde im August 2024 vom Ludmillenstift Meppen und der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen gegründet. Ihr Ziel ist es, eine zukunftsfähige, leistungsfähige und regional verantwortete Krankenhausversorgung im Landkreis Emsland sicherzustellen.

Hintergrund der Maßnahme ist die Ende vergangenen Jahres in Kraft getretene Krankenhausstrukturreform in Niedersachsen. Diese sieht vor, dass Krankenhäusern künftig Leistungsgruppen mit bundeseinheitlichen Qualitätskriterien zugewiesen werden, anstelle der bisherigen Fachabteilungsstruktur. Medizinische Leistungen sollen demnach nur noch in Einrichtungen erbracht und abgerechnet werden können, die über das dafür erforderliche qualifizierte Personal, eine angemessene apparative Ausstattung sowie die notwendigen Fachdisziplinen zur Behandlung verfügen.

Landrat Burgdorf betonte das besondere Interesse des Landkreises Emsland, „tragfähige Krankenhausstrukturen zu entwickeln und die qualitativ hochwertige stationäre Versorgung mit einer möglichst hohen Eigenversorgungsquote im Landkreis dauerhaft zu erhalten.“ Die Johannes Gesellschaft sei erforderlich, um die bestehenden emsländischen Krankenhäuser unter den veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen und neuen Finanzierungsgrundlagen zukunftssicher aufzustellen und konkrete Abstimmungen der Leistungen zwischen den Häusern zu ermöglichen.

Ansgar Veer (St. Bonifatius Hospitalgesellschaft Lingen) und Stefan Fischer (Ludmillenstift Meppen), Geschäftsführer der Johannes Gesellschaft, erklärten, dass der Transformationsprozess „nur mit erheblichen finanziellen Belastungen zu bewältigen“ sei und die finanzielle Zuwendung des Landkreises als „Anschubhilfe“ diene, um die Umgestaltung in Gang zu bringen und alle dem Verbund zugehörigen Krankenhäuser im Bestand sichern zu können.

Die Johannes Gesellschaft wird dem Landkreis Emsland zukünftig als zentraler Ansprechpartner für grundsätzliche Fragen der Krankenhausversorgung dienen, darunter die bedarfsgerechte Vorhaltung geeigneter Behandlungskapazitäten für psychisch Kranke und die Regelung der Notarztbereitstellung durch die Krankenhäuser im Rettungsdienst.

Im April 2025 erwarb die Johannes Gesellschaft bereits die Mehrheitsanteile (75,1 %) am St.-Vinzenz-Hospital in Haselünne. Der Bischöfliche Stuhl zu Osnabrück bleibt mit 24,9 % weiterhin Gesellschafter. Der Kauf steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Niedersächsische Sozialministerium und weiterer Aufsichtsbehörden, deren zeitnahe Zustimmung jedoch erwartet wird.

Bereits im Juni 2023 hatte der Kreistag des Landkreises Emsland die Verwaltung beauftragt, Neustrukturierungen in der Krankenhausplanung und -finanzierung aktiv zu begleiten. Ein noch zu gründender Beirat der Johannes Gesellschaft soll regelmäßig über den Fortgang des Transformationsprozesses und den Stand der verfolgten Ziele berichten.

Bildunterschrift: Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis, Ansgar Veer (Geschäftsführer der Johannes Gesellschaft), Landrat Marc-André Burgdorf und Stefan Fischer (Geschäftsführer der Johannes Gesellschaft) vereinbarten einen Zuschuss von 5 Mio. Euro als Anschubhilfe für den Transformationsprozess in der Krankenhausversorgung. (Foto: Landkreis Emsland)

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