Trotz globaler Unsicherheiten und geopolitischer Spannungen blicken deutsche Unternehmen mit Sitz in Brasilien optimistisch in die Zukunft. Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung des AHK World Business Outlook der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die anlässlich der 41. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage veröffentlicht wurde.
Standort mit Potenzial
Mit einem bilateralen Handelsvolumen von rund 21 Milliarden Euro ist Brasilien Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika. Für viele Unternehmen ist das Land jedoch mehr als nur ein Absatzmarkt. „Brasilien bietet beste Voraussetzungen für Technologie, Industrie und Energiewende“, sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Besonders in den Bereichen Maschinenbau, Wasserstoff und Medizintechnik sehen die Firmen großes Wachstumspotenzial.
Optimismus trotz globaler Herausforderungen
68 Prozent der befragten deutschen Unternehmen in Brasilien erwarten für das kommende Jahr eine Verbesserung ihrer Geschäftsentwicklung. Auch die Investitionsbereitschaft bleibt hoch: Ein Drittel plant, die Ausgaben vor Ort zu erhöhen. Dies könnte weiter steigen, sollte das geplante EU-Mercosur-Abkommen endlich in Kraft treten – ein Schritt, der verlässliche Rahmenbedingungen und besseren Marktzugang verspricht.
Wechselkurs als größtes Risiko
Während global vor allem wirtschaftspolitische Unsicherheiten dominieren, stellt in Brasilien der schwankende Wechselkurs die größte Herausforderung dar. 45 Prozent der Unternehmen sehen hier das größte Risiko für ihre Geschäfte. Dazu kommen Fachkräftemangel und die unklare Wirtschaftspolitik vor Ort.
Handelsabkommen als Hoffnungsschimmer
Die DIHK betont, dass ein baldiger Abschluss des EU-Mercosur-Abkommens sowie ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Brasilien entscheidende Impulse für Investitionen setzen könnten. Auch wenn der Konjunkturausblick verhalten bleibt, sehen viele Unternehmen Brasilien als verlässlichen Wachstumsmarkt mit solider Infrastruktur und stabiler Nachfrage.