Bonn. Angesichts der bevorstehenden Sommermonate und potenziell steigender Temperaturen in Deutschland hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) umfassende Handlungsempfehlungen zur Vorsorge und zum Verhalten bei Hitze veröffentlicht. Dies teilte das BBK am 13. Juni 2025 mit. Die Behörde weist darauf hin, dass zu viel Hitze und Dürreperioden nicht nur das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch ernsthafte Gesundheitsgefahren darstellen können.
Besonders gefährdet durch hohe Temperaturen sind laut BBK ältere Menschen, pflegebedürftige Personen, chronisch Kranke sowie Schwangere. Es wird dringend dazu aufgerufen, auf diese Mitmenschen zu achten und im Notfall den Notruf 112 zu wählen.
Wichtige Grundregeln bei Hitze: Das BBK betont die Bedeutung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr. Empfohlen werden mindestens 1,5 bis 2 Liter Mineralwasser, Saftschorlen oder Kräuter- und Früchtetees pro Tag, idealerweise kühl oder lauwarm. Koffein- und alkoholhaltige Getränke sollten gemieden werden. Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten frühzeitig mit ihrem Arzt über eine mögliche Dosisanpassung sprechen.
Verhalten unterwegs und zuhause: Für Unternehmungen bei Hitze rät das BBK, körperliche Betätigungen in die kühleren frühen oder späten Tagesstunden zu legen. Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor, Kopfbedeckung sowie helle, luftige Kleidung sind im Freien unerlässlich. Es wird dringend empfohlen, die pralle Sonne zu meiden und sich bevorzugt im Schatten aufzuhalten. Eine eindringliche Warnung ergeht an alle, die Menschen oder Tiere im Auto zurücklassen: Es besteht Lebensgefahr! Zu Hause sollte vorzugsweise in den kühleren Tageszeiten gelüftet werden, und geschlossene Fenster sollten abgedunkelt bleiben. Das Schaffen von Schattenplätzen, beispielsweise durch Sonnenschirme oder Sonnensegel, wird präventiv empfohlen.
Vermeidung von Waldbränden: Angesichts anhaltender Trockenperioden und hoher Temperaturen steigt das Waldbrandrisiko. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) empfiehlt, keine Zigaretten oder andere brennende Gegenstände in die Natur zu werfen und Fahrzeuge mit heißen Abgasanlagen nicht auf trockenen Feldern oder Wiesen abzustellen. Ausgeschilderte Verbote und das Grillen ausschließlich auf ausgewiesenen Plätzen in der Natur sind zu respektieren. Bei Bränden oder Rauchentwicklung sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden. Eigene Löschversuche sind nur bei eigener Sicherheit zu unternehmen.
Gefahren beim Baden: Das BBK weist auf die Gefahren beim Baden außerhalb von Schwimmbädern hin und verweist auf die Sicherheitshinweise der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Dazu gehört, bei Gewittern nicht zu schwimmen und nicht überhitzt ins kalte Wasser zu springen, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Das Schwimmen an bewachten Badestellen und die Beachtung örtlicher Warnhinweise sind essenziell. Eltern sollten kleine Kinder am und im Wasser niemals unbeaufsichtigt lassen.
Wassersparen als kostbares Gut: Insbesondere bei ausbleibenden Niederschlägen wird zum Wassersparen aufgerufen. Pflanzen sollten nicht mit Leitungswasser gegossen werden. Zur persönlichen Abkühlung empfiehlt das BBK kalte Fußbäder, kühlende Körperlotionen sowie lauwarmes Duschen. Auch das Kühlen der Handgelenke und Unterarme unter kaltem Wasser kann lindernd wirken.
Umfassende Informationsmaterialien: Das BBK stellt auf seiner Website unter www.bbk.bund.de/hitze umfangreiche Materialien zur Unterstützung von Kommunen, Einrichtungen und Bürgern bereit. Dazu gehören Leitfäden zur Risikoanalyse und Vorsorge bei Hitzewellen, spezifische Handlungsempfehlungen für Pflegeeinrichtungen sowie praxisorientierte Checklisten und Arbeitshilfen für die kommunale Ebene.