Osnabrück – Die Industrie in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim kämpft 2024 mit einem deutlichen Rückgang: Fast fünf Prozent weniger Umsatz verzeichneten die Unternehmen – deutlich mehr als im Landes- und Bundesdurchschnitt. Besonders betroffen sind Schlüsselbranchen wie Maschinenbau und die Metallverarbeitung.
Rückgang vor allem im Inland spürbar
Während der Auslandsumsatz leicht anzog, brach der Inlandsumsatz um über neun Prozent ein. Dies liegt laut der Industrie- und Handelskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim vor allem an hohen Energiepreisen und steigenden Löhnen. Da es sich um nominale Zahlen handelt, ist die reale Lage noch angespannter.
Arbeitsplatzverluste und steigende Exportquote
Besonders in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim gingen Industriearbeitsplätze verloren: Minus 396 bzw. 568 Stellen. In Osnabrück blieb die Lage stabil, der Landkreis legte sogar leicht zu. Die Exportquote der Region stieg rechnerisch auf 42 Prozent – liegt damit aber weiterhin unter dem niedersächsischen und bundesweiten Durchschnitt.
IHK fordert konsequentere Entlastungen
Für IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf ist die Entwicklung ein Weckruf: „Die Einschläge kommen nicht nur näher. Sie sind jetzt da.“ Zwar begrüßt er erste Entlastungsschritte der Bundesregierung, etwa beim Investitionssofortprogramm, doch reiche das nicht aus. Die IHK fordert unter anderem weniger Bürokratie, flexiblere Arbeitszeitregelungen und Anreize für Investitionen.
„Jetzt braucht es Mut und Tempo“, so Graf weiter. Die Gefahr eines dritten Rezessionsjahres sei real – eine klare wirtschaftspolitische Kurskorrektur müsse dringend erfolgen.
Eine Übersicht zu den aktuellen Vorschlägen der Bundesregierung findet sich auch beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz