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Schutz der Artenvielfalt in Niedersachsen – BUND fordert konsequentere Maßnahmen

Papenburg – Die Artenvielfalt in Niedersachsen ist stark gefährdet. Auf der Delegiertenversammlung des BUND Niedersachsen in Papenburg kamen Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft, Landwirtschaft und Naturschutz zusammen, um über Wege zum Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu diskutieren.

Artenvielfalt unter Druck

Wie der Biodiversitätsforscher Prof. Dr. Josef Settele eindringlich erklärte, sei das rasante Artensterben nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. In Niedersachsen gelten laut aktuellen Roten Listen 88 % der Lebensräume als gefährdet oder bereits verschwunden – darunter sind 43 % der Brutvogelarten betroffen.

Politische Verantwortung und Handlungsspielräume

Umweltminister Christian Meyer verwies auf Initiativen wie das Artenschutzprogramm und die geplante Umsetzung eines Biotopverbunds auf 15 % der Landesfläche. Doch der BUND Niedersachsen mahnt zur Eile: Die Maßnahmen müssten zügiger und zielgerichteter umgesetzt werden.

Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND, forderte eine strategische Wiedervernässung der Moore – insbesondere im „Moorland Nr. 1“ Niedersachsen. Die Moorpotenzialstudie zeige, dass hier großer Nutzen für Klima- und Naturschutz gleichermaßen möglich sei.

Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft

Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, Hubertus Berges, sprach sich für eine kooperative Umsetzung aus. Projekte wie „FINKA“ oder der „Bienenfreundliche Landwirt“ zeigten, wie praxisnaher Artenschutz in der Landwirtschaft aussehen könne – ohne Zwang, sondern durch Zusammenarbeit und Dialog.

Engagement im Emsland

Ein besonderes Highlight der Versammlung war die Ehrung der BUND-Kreisgruppe Emsland, die ihr 40-jähriges Bestehen feierte und das Treffen gemeinsam mit dem Landesverband ausrichtete.

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