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Nitratinitiative warnt: Abschaffung der Stoffstrombilanz gefährdet sauberes Wasser

Berlin – Der Widerstand gegen die geplante Abschaffung der Stoffstrombilanzverordnung wächst. Mit der kurzfristig geplanten Aufhebung der Verordnung durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat sehen Umweltverbände, die Gewerkschaft ver.di und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) einen klaren Rückschritt für den Gewässerschutz und die verursachergerechte Düngung.

Warnung vor mehr Bürokratie und weniger Transparenz

Die Stoffstrombilanz dient als Grundlage zur Dokumentation betrieblicher Nährstoffströme – eine zentrale Voraussetzung für das EU-weit geforderte Monitoring der Nitratbelastung. Ohne diese Datengrundlage drohen nicht nur höhere bürokratische Hürden, sondern auch ein Verlust an Transparenz. Die Verbände mahnen: Gerade in Regionen mit empfindlichen Gewässern, etwa im Emsland, könnten höhere Nitrateinträge die Folge sein.

Landwirtschaft und Wasserwirtschaft fordern Planungssicherheit

Seit der Novellierung 2023 bietet die Stoffstrombilanz Planungssicherheit für Betriebe und Behörden. Eine vorschnelle Abschaffung würde diese gefährden, warnen die Unterstützer der Nitratinitiative, der neben ver.di und dem BDEW auch zehn Umweltorganisationen angehören. Sie fordern deshalb:

  • Die gesetzliche Pflicht zur Nährstoffbilanzierung beizubehalten.
  • Alle Gesetzesänderungen unter Beteiligung von Bundestag, Bundesrat und relevanten Akteuren abzustimmen.
  • Eine digitalisierte, bundesweit einheitliche Nährstoffbilanz zu etablieren.
  • Bürokratie durch das „Once-Only“-Prinzip bei der Datenerhebung zu reduzieren.

Ziel: Verursachergerechte und gewässerschonende Landwirtschaft

Die Nitratinitiative sieht in der Stoffstrombilanz nicht nur ein Kontrollinstrument, sondern auch einen Hebel zur effizienteren Verwaltung und besseren Umweltpolitik. Durch gezielte Erhebung und Nutzung von Daten ließen sich sowohl Umweltbelastungen senken als auch Verwaltungskosten sparen – ein doppelter Gewinn für Umwelt und Wirtschaft.

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