Nürnberg – Der Arbeitsmarkt für Informatik-, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)-Berufe wächst weiter – allerdings mit neuen Herausforderungen. Wie die Bundesagentur für Arbeit berichtet, waren 2024 rund 1,52 Millionen Menschen in IKT-Berufen beschäftigt – ein Anstieg um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ausländische Fachkräfte prägen das Wachstum
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung: internationale Fachkräfte. 165.000 IKT-Beschäftigte hatten 2024 keine deutsche Staatsangehörigkeit – das entspricht 15 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Stellen in der Branche. Besonders stark war der Zuwachs bei Fachkräften aus Indien, der Türkei, Russland, der Ukraine sowie aus klassischen Asylherkunftsländern wie dem Iran, Pakistan und Syrien.
Nachlassende Dynamik bei offenen Stellen
Gleichzeitig registrierte die Bundesagentur einen deutlichen Rückgang bei neuen Stellenangeboten: 2024 wurden rund 44.000 offene IKT-Stellen gemeldet – ein Minus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieser Delle bleibt die Nachfrage auf hohem Niveau, vor allem in Bereichen wie der Softwareentwicklung herrscht weiterhin ein spürbarer Fachkräftemangel.
Weiterbildung als Schlüssel
„Die IKT-Branche unterliegt einem rasanten Wandel“, betont Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit. Vor allem im Bereich Künstliche Intelligenz steigen die Anforderungen an Fachkräfte stetig. Daher gewinnt kontinuierliche Weiterbildung an Bedeutung – ebenso wie die Integration von Frauen, die aktuell nur 18 Prozent der Beschäftigten in der Branche ausmachen.
Nachwuchs mit Potenzial – aber kaum weiblich
Erfreulich ist die Entwicklung bei Studierenden: Der Bereich Informatik zählt inzwischen über 258.000 Studierende – ein Anstieg von 42 Prozent gegenüber 2013. Auch bei dualen Ausbildungen legte die Branche zu. Dennoch bleibt der Frauenanteil unter den Auszubildenden mit nur 12 Prozent auffällig gering.
Die vollständige Analyse zum IKT-Arbeitsmarkt finden Sie in der aktuellen Publikation der Bundesagentur für Arbeit.