Berlin – Auch die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sieht das neue EU-Klimaziel 2040 kritisch. Der geplante CO₂-Reduktionswert von 90 Prozent sei „nicht realistisch“, erklärte Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer.
Wirtschaft am Limit
Bereits das 2030er-Ziel werde voraussichtlich verfehlt, betont Dercks. Um das 2040-Ziel zu erreichen, müssten zentrale Wirtschaftsbereiche wie Energie, Industrie, Gebäude und Verkehr in nur 15 Jahren vollständig klimaneutral werden – ein Szenario, das laut DIHK die Wirtschaft überfordern und zu einem deutlichen Rückgang von Wohlstand führen würde.
Mehr Spielraum gefordert
Der DIHK hält die geplante Flexibilität von drei Prozentpunkten über internationale Klimaschutzprojekte für sinnvoll, sieht deren praktische Umsetzung jedoch kritisch. Für Deutschland könnte sie wirkungslos bleiben.
Bürokratieabbau statt Regulierungsflut
Anstelle ambitionierter Zielvorgaben fordert der Verband mehr Technologieoffenheit, Bürokratieabbau und realistische Rahmenbedingungen. Die Unternehmen benötigten ein wirtschaftlich tragbares Umfeld, um die Energiewende umzusetzen.
Eine gemeinsame Studie von DIHK und dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) untermauert die Bedenken: Das EU-Ziel überfordere nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa.