Feldkirchen – Wenn am 7. Juli die Informations- und Lehrübung Sanitätsdienst (ILÜ SAN) der Bundeswehr in Niederbayern startet, steht auch die zivil-militärische Zusammenarbeit im Fokus. Gezeigt wird die komplette Rettungskette – von der Verwundung im Einsatz bis zur medizinischen Versorgung in Kliniken und der Wiedereingliederung. Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist aktiv beteiligt.
Gemeinsame Übung mit praktischen Schnittstellen
Die ILÜ SAN richtet sich nicht nur an Bundeswehrangehörige, sondern auch an Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Hilfsorganisationen. Ziel ist es, die Fähigkeiten des Sanitätsdienstes sichtbar und erlebbar zu machen. Besonders eindrucksvoll: Ein Szenario, bei dem verwundete Soldatinnen und Soldaten auf deutschem Boden aus einem Eisenbahnwaggon an zivile Rettungskräfte übergeben werden. Dieser Moment der Übergabe ist in Krisen- und Kriegslagen entscheidend für die medizinische Versorgung.
Bedeutung für Regionen wie das Emsland
Auch für das Emsland und die Grafschaft Bentheim ist das Thema relevant. Mit zahlreichen Kliniken, Rettungsdiensten und Katastrophenschutzeinheiten ist die Region integraler Bestandteil der zivilen Gesundheitsvorsorge. Im Falle einer überregionalen Lage – sei es durch militärische Konflikte oder Großschadensereignisse – müssten diese Strukturen eng mit Bundeskräften verzahnt agieren.
BBK informiert über Bevölkerungsschutz
Das BBK nutzt die Übung auch, um über seine Aufgaben und Fähigkeiten zu informieren. Neben praktischen Vorführungen gibt es Informationsstände zu Themen wie Sanitätsmateriallagerung, Medizinischer Task Force oder Krankenhausalarmplanung. Im Ernstfall hält der Bund gezielt Vorräte an Medikamenten und Material bereit – insbesondere zur Behandlung kriegstypischer Verletzungen wie Verbrennungen oder Schusswunden.
Vorbereitung ist Gemeinschaftsaufgabe
Die ILÜ zeigt eindrucksvoll, dass effektiver Bevölkerungsschutz nur gemeinsam funktioniert. Wenn militärische und zivile Akteure koordiniert zusammenarbeiten, kann im Krisenfall schneller und besser geholfen werden – auch in Regionen wie dem Emsland oder der Grafschaft Bentheim, wo eine starke Infrastruktur vorhanden ist.