Berlin – Der Entwurf des Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes sorgt in der Wirtschaft für Zustimmung – aber auch für Kritik. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) lobt die geplanten Erleichterungen beim Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur, fordert aber Nachbesserungen in zentralen Punkten.
„Der Gesetzentwurf enthält wichtige Vereinfachungen, die für Unternehmen von großer Bedeutung sind“, so Sebastian Bolay, Bereichsleiter Energie, Umwelt, Industrie beim DIHK. Besonders die Ausweitung des Anwendungsbereichs – etwa auf den Import von Methan oder den Aufbau von Wasserstoffleitungen – und die Einordnung aller Infrastrukturprojekte bis 2045 als „überragendes öffentliches Interesse“ seien Schritte in die richtige Richtung. Das ermögliche deutlich schnellere Planungs- und Genehmigungsprozesse.
Kritik an begrenzten Sonderregelungen
Trotz der positiven Ansätze bleibt für den DIHK unverständlich, warum Sonderregelungen für Fristverkürzungen, Digitalisierung und Zentralisierung nicht auf alle Genehmigungsverfahren angewendet werden sollen. Auch die nötigen Gewerbeflächen, Netzanschlüsse und Zufahrtswege seien von den geplanten Beschleunigungen bislang ausgenommen – ein Hindernis für viele Vorhaben.
Bolay warnt: „Unternehmen, die ihre Prozesse nicht elektrifizieren können, sind künftig auf Wasserstoff angewiesen. Damit die Transformation zur klimaneutralen Wirtschaft gelingt, muss die Infrastruktur zügig ausgebaut werden.“ Dazu brauche es deutlich einfachere Verfahren für Herstellung, Nutzung und Speicherung des Energieträgers.
Hintergrundinformationen zum Thema Wasserstoffpolitik und Infrastruktur finden sich auf der offiziellen Website des DIHK.