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211 IHK_Gesundheit_©FASZINATIONS-FOTOGRAFIE_by_Holger_Bulk

Gesundheitsversorgung als Standortfaktor – IHK setzt auf digitale Rekrutierung und neue Praxismodelle

Osnabrück – Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel stellen die regionale Gesundheitsversorgung vor große Herausforderungen. Beim zweiten „Guten Abend Gesundheit“ der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim diskutierten Expert:innen, wie innovative Lösungen helfen können, die ambulante ärztliche Versorgung zukunftsfähig zu gestalten – und damit auch die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts zu sichern.

„Gesundheit ist ein entscheidender Standortfaktor“, betonte IHK-Vizepräsident Jan-Felix Simon. Der Fachkräftemangel in der Medizin sei alarmierend: Jeder dritte Hausarzt sei älter als 63 Jahre, bis 2035 könnten bundesweit 11.000 Hausarztpraxen unbesetzt bleiben. Gleichzeitig fehlten branchenübergreifend bis 2030 rund fünf Millionen Fachkräfte.

Start-ups bieten neue Lösungswege

Zwei Start-ups präsentierten ihre digitalen Ansätze: Die Ankaadia GmbH hat eine Plattform entwickelt, die internationale Fachkräfte mit Arbeitgebern und Personalvermittlern im Gesundheitsbereich zusammenbringt. Dadurch sollen Anerkennungsverfahren, Integration und Rekrutierung deutlich vereinfacht werden.

Mit einem neuartigen Praxismodell überzeugte die Lillian Care GmbH: Moderne Telemedizin, eine verbesserte Aufgabenverteilung und der gezielte Einsatz von Physician Assistants (PA) entlasten Ärzte und ermöglichen mehr Patientennähe trotz knapper Ressourcen. „Wir schaffen ein attraktives Arbeitsumfeld und bringen die Versorgung dorthin, wo sie gebraucht wird“, so Simon.

Forderung nach politischen Rahmenbedingungen

IHK-Geschäftsbereichsleiterin Anke Schweda sieht in Start-ups wichtige Impulsgeber für das Gesundheitswesen – mahnt aber zugleich an: „Healthcare-Gründungen haben es in Deutschland oft schwer, sich durchzusetzen. Hier braucht es mehr Förderung, weniger Hürden und eine stärkere Orientierung an Vorbildern wie Dänemark oder Finnland.“

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