Berlin – Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert eine grundlegende Reform des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG), um die ehrgeizigen Ausbauziele für Offshore-Windenergie zu erreichen. Mit einem neuen Positionspapier bringt der Verband konkrete Maßnahmen ein, die Investitionen erleichtern, Kosten senken und Planungsverfahren effizienter gestalten sollen.
Neue Wege für Investitionen und Realisierung
„Wenn sich der Wind dreht, müssen die Segel neu ausgerichtet werden“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Sie betont die Notwendigkeit, den gesetzlichen Rahmen an aktuelle Herausforderungen anzupassen – etwa steigende Kosten, Lieferengpässe und den europäischen Wettbewerb um Flächen. Der BDEW schlägt unter anderem vor, die Marktprämie durch zweiseitige Contracts for Difference (CfDs) zu ersetzen und Offshore-Projekte auf 35 Jahre zu genehmigen, um langfristige Planungssicherheit zu schaffen.
Ausbau, aber mit System
Die Vorschläge betreffen auch die technische Optimierung: So soll die Leistungsdichte reduziert werden, um sogenannte Abschattungseffekte zu minimieren und die Stromerträge zu erhöhen. Darüber hinaus fordert der Verband eine flexiblere Flächenplanung und die gesetzliche Möglichkeit, Offshore-Elektrolyse mit Wasserstoffpipelines zu kombinieren – ein wichtiger Schritt in Richtung einer sektorenübergreifenden Energiewende.
Kooperation über Grenzen hinweg
Auch die europäische Zusammenarbeit soll gestärkt werden: Der BDEW will grenzüberschreitende Anbindungen und eine koordinierte Flächenplanung mit Nachbarstaaten erleichtern. Damit könnten sowohl nationale Ausbauziele als auch EU-Klimaziele effektiver umgesetzt werden.