Graz – Rund 300.000 Menschen in Österreich leiden an Herzinsuffizienz – viele davon im höheren Alter. Doch nicht immer liegt die Ursache in einer verminderten Pumpleistung. Bei zahlreichen Patient:innen ist vielmehr ein versteifter Herzmuskel das Problem. Forschende in Graz und internationale Partner entwickeln nun einen innovativen Therapieansatz, der auf die Reaktivierung der sogenannten Autophagie abzielt.
Wenn das Herz zu steif wird
Typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfung oder hoher Blutdruck treten häufig bei älteren Menschen auf. Bei ihnen ist das Herz zwar noch kräftig genug, aber durch verändertes Zellverhalten nicht mehr ausreichend elastisch. Das verhindert eine optimale Blutversorgung des Herzmuskels – mit ernsten gesundheitlichen Folgen.
Autophagie als Schlüsselmechanismus
Im Zentrum der Forschungsarbeit steht der natürliche Selbstreinigungsprozess der Zellen, die Autophagie. Dieser funktioniert im alternden Herzgewebe nur eingeschränkt. Das Grazer Team um den Molekularbiologen Abdelaziz Abdellatif erforscht gezielt molekulare Schalter, um diese Prozesse wieder in Gang zu setzen.
Perspektiven über das Herz hinaus
Das Potenzial der Forschung reicht weit über die Kardiologie hinaus. Die Erkenntnisse könnten auch für Erkrankungen wie Demenz oder Stoffwechselstörungen neue therapeutische Ansätze liefern – ebenfalls Krankheitsbilder, bei denen Autophagie eine Rolle spielt.