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Erneuerbare Energiequellen deckten mehr als 54 Prozent des Stromverbrauchs im 1. Halbjahr 2025

Berlin. Laut vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben Erneuerbare Energien im ersten Halbjahr 2025 mehr als 54 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt – trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr (2024: 57 Prozent).

Insgesamt erzeugten Anlagen aus Erneuerbaren Energien von Januar bis Juni 141 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom, was 5,4 Prozent weniger ist als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (149 Mrd. kWh). Der Rückgang wurde vor allem durch witterungsbedingte Schwankungen beeinflusst, insbesondere das ungewöhnlich windschwache 1. Quartal 2025, das die Stromerzeugung aus Windenergie stark beeinträchtigte.

Witterungsbedingte Schwankungen und ihre Auswirkungen

Die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen ging im ersten Halbjahr 2025 um 13 Mrd. kWh zurück. Insgesamt erzeugten Windenergieanlagen an Land und auf See 61 Mrd. kWh (2024: 74 Mrd. kWh), was einem Rückgang von 17 Prozent bei Offshore-Windkraft und 18 Prozent bei Onshore-Windkraft entspricht. Die reduzierte Niederschlagsmenge seit Februar 2025 hatte auch Auswirkungen auf die Wasserkraft. Diese trug lediglich 8,1 Mrd. kWh (2024: 11,4 Mrd. kWh) zur Stromerzeugung bei – ein Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der niedrigste Wert seit 20 Jahren.

Positive Entwicklungen im Bereich Photovoltaik

Im Gegensatz dazu verzeichnete die Photovoltaik einen deutlichen Anstieg. Die Stromerzeugung aus Solaranlagen stieg um 23 Prozent auf insgesamt 47 Mrd. kWh. Besonders hervorzuheben ist, dass im Juni 2025 zum ersten Mal mehr als 12 Mrd. kWh Strom aus Photovoltaikanlagen stammten. Der starke Zubau von Solaranlagen im Jahr 2024 und die überdurchschnittlich hohen Sonnenstunden seit März trugen zu diesem Zuwachs bei.

Bedeutung der Erneuerbaren für die Zukunft

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betont die Rolle der Erneuerbaren Energien: „Strom aus Erneuerbaren ist die Grundlage unserer Versorgung. Damit dieser effizient genutzt werden kann, müssen Stromerzeugung, Netze und Verbrauch systemisch zusammen gedacht werden. Für eine stabile Stromversorgung brauchen wir zusätzlich Kapazitäten für Wasserstoff-fähige Kraftwerke und Speicher.“

Planungs- und Investitionssicherheit für die Zukunft

Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW, hebt hervor, dass die Erneuerbaren Energien trotz der witterungsbedingten Schwankungen eine tragende Säule der Stromversorgung in Deutschland darstellen. Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu sichern und die Umsetzung klimaneutraler Technologien voranzutreiben, sei Planungs- und Investitionssicherheit für die Erweiterung der erneuerbaren Energien und der Infrastruktur entscheidend.

Zahlen im Detail

Die Bruttostromerzeugung im ersten Halbjahr 2025 lag bei 251,2 Mrd. kWh – nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (2024: 251,8 Mrd. kWh). Der Stromverbrauch betrug 258,6 Mrd. kWh (2024: 260,4 Mrd. kWh). Die Erneuerbaren Energien lieferten insgesamt 141 Mrd. kWh Strom, von denen knapp 49 Mrd. kWh aus Wind an Land, 47 Mrd. kWh aus Photovoltaik und 25 Mrd. kWh aus Biomasse und Siedlungsabfällen stammten.

Ökostromanteil: Zwei Berechnungsmöglichkeiten

Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im ersten Halbjahr 2025 liegt bei 54 Prozent. Eine alternative Berechnungsmöglichkeit ergibt einen Anteil von 56 Prozent auf Basis der Bruttostromerzeugung.

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