Wirtschaft. Die Einkommen in Deutschland sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Laut aktueller Erhebung der Bundesagentur für Arbeit lag das Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Jahr 2024 bei monatlich 4.013 Euro – ein Plus von 218 Euro bzw. 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere höhere Tarifabschlüsse.
Gender-Pay-Gap leicht gesunken
Ein Blick auf die Geschlechterunterschiede zeigt: Männer kamen auf ein Medianentgelt von 4.138 Euro, Frauen auf 3.793 Euro – ein Unterschied von 346 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist der sogenannte Gender-Pay-Gap damit um 21 Euro zurückgegangen. Ursachen liegen laut Bundesagentur unter anderem in unterschiedlichen Berufsfeldern und häufigeren Erwerbsunterbrechungen bei Frauen, etwa durch Familienphasen.
Große Unterschiede zwischen den Bundesländern
Besonders hoch sind die Medianentgelte in Hamburg (4.527 Euro), Baden-Württemberg (4.356 Euro) und Hessen (4.325 Euro). Am unteren Ende der Skala stehen Mecklenburg-Vorpommern (3.294 Euro), Thüringen (3.307 Euro) und Sachsen-Anhalt (3.353 Euro). Für Beschäftigte in der Region Emsland und Grafschaft Bentheim dürften die Durchschnittswerte in etwa im mittleren bundesweiten Bereich liegen – abhängig von Branche und Qualifikation.
Qualifikation zahlt sich aus
Wie viel Beschäftigte verdienen, hängt stark vom Bildungsstand ab. Menschen ohne Berufsabschluss kamen im Median auf 2.987 Euro, mit abgeschlossener Berufsausbildung auf 3.870 Euro. Akademikerinnen und Akademiker erzielten mit 5.916 Euro das höchste Medianentgelt.
Berufserfahrung wirkt sich positiv aus
Auch das Alter spielt eine Rolle: Unter-25-Jährige kamen im Schnitt auf 3.061 Euro. Am meisten verdienen Beschäftigte über 55 Jahren mit 4.165 Euro, was mit längerer Berufserfahrung und verantwortungsvolleren Aufgaben zusammenhängen dürfte.
Transparenz dank Entgeltatlas
Der Entgeltatlas der Bundesagentur wurde mit den neuen Zahlen aktualisiert und bietet eine detaillierte Übersicht über die Gehälter verschiedenster Berufe in Deutschland. Interessierte finden ihn unter web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas.