Berlin. Die deutsche Automobilindustrie verzeichnet im ersten Halbjahr 2025 einen deutlichen Anstieg bei der Produktion von Elektroautos. Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) wurden bis Ende Juni rund 864.000 E-Pkw in Deutschland gefertigt – ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein neuer Höchstwert.
Darunter waren 635.000 reine Elektrofahrzeuge (BEV) und 229.000 Plug-in-Hybride (PHEV). Insgesamt macht der Elektroanteil mittlerweile 40 Prozent der Pkw-Produktion in Deutschland aus. Der VDA erwartet für das Gesamtjahr rund 1,7 Millionen produzierte E-Autos.
Auch die allgemeinen Produktionszahlen zeigen eine positive Entwicklung: Im Juli wurden 347.100 Pkw hergestellt – 9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Export legte ebenfalls zu, mit 283.500 Fahrzeugen (+7 Prozent). Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 liegt die Produktion jedoch weiterhin um 12 Prozent darunter.
Neuzulassungen ziehen an, Elektroautos boomen
Der deutsche Pkw-Markt zeigte sich im Juli stabil: 264.800 Fahrzeuge wurden neu zugelassen, ein Anstieg von 11 Prozent. Besonders stark ist das Wachstum bei den Elektroautos. Mit 75.800 Neuzulassungen (BEV, PHEV, FCEV) verzeichnete der Juli ein Plus von 66 Prozent. Für das laufende Jahr summiert sich der Elektroabsatz auf 463.500 Fahrzeuge (+45 Prozent).
VDA-Präsidentin Hildegard Müller fordert mehr Infrastruktur
Trotz der erfreulichen Zahlen sieht der VDA politischen Handlungsbedarf. „Deutschland ist Europas wichtigster Produktionsstandort für E-Pkw. Damit der Markt weiter wachsen kann, brauchen wir mehr öffentliche Ladepunkte, den Ausbau der Stromnetze und bezahlbaren Ladestrom“, betont VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Die geplante Absenkung der Stromsteuer müsse im Bundeshaushalt berücksichtigt werden, um Industrie und Verbraucher gleichermaßen zu entlasten.