Dr. Armin Nedjat, Gründer von Champions-Implants, hat mit seinem MIMI®-Verfahren die Zahnmedizin revolutioniert. Seit 1994 entwickelte er die minimalinvasive Implantologie, die den Eingriff schonend und effizient gestaltet. Im Interview enthüllt er, dass der teuerste Fehler oft schon vor der eigentlichen Operation passiert – nämlich dann, wenn Patienten und Zahnärzte glauben, es gäbe nur einen Weg, ein Implantat zu setzen. Er erklärt, warum die Wahl der Methode entscheidend ist und wie man die Risiken minimiert.
Der Irrtum vom „klassischen“ Verfahren
Die meisten Menschen denken, ein Zahnimplantat sei ein standardisierter Eingriff. Doch Dr. Nedjat betont, dass es einen wesentlichen Unterschied zwischen dem klassischen Verfahren (KIV) und der minimalinvasiven Methode (MIMI) gibt. Während die klassische Methode oft das Aufschneiden des Zahnfleisches, Nähte und mehrere Operationen erfordert, verzichtet das MIMI-Verfahren auf diese Schritte. Stattdessen wird der Eingriff vergleichbar mit der minimalinvasiven Herzchirurgie, bei der Stents ohne das Aufklappen des Brustkorbs platziert werden. Der große Vorteil: Eine Behandlung dauert statt 180 Minuten in fünf bis sechs Sitzungen nur noch 60 Minuten, verteilt auf nur zwei Besuche in der Praxis. Wer sich für das klassische Verfahren entscheidet, begeht daher einen der größten Fehler.
Ganzheitliche Diagnose und das Geheimnis des „Smart Grinder“
Bevor man überhaupt über ein Implantat nachdenkt, muss ein ganzheitliches Gesamtkonzept für das ganze Leben erstellt werden. Dabei sollten mögliche medizinische Einschränkungen wie eine intravenöse Bisphosphonat-Therapie oder eine nicht gut eingestellte Diabetes berücksichtigt werden, obwohl die Limits laut Dr. Nedjat heutzutage sehr begrenzt sind.
Eine ausführliche Diagnostik ist dabei das A und O. Dabei ist es überraschenderweise oft nicht nötig, den Patienten der hohen Strahlenbelastung eines 3D-DVT-Röntgens auszusetzen. Meist reicht eine aktuelle zweidimensionale Panorama-Übersichtsaufnahme. Der ideale Zeitpunkt für eine Implantation ist direkt nach dem Ziehen eines Zahnes. Hier kommt eine bahnbrechende Innovation zum Einsatz: der „Smart Grinder“. Bei diesem Verfahren wird der gezogene Zahn gereinigt, zermahlen und direkt in das Zahnfach zurückgeführt. Das zerkleinerte Zahnmaterial wirkt als bio-eigenes Material, das sogar mehr knochenwachstumsfördernde Faktoren (BMPs) als der eigene Knochen enthält. Es ist Dr. Nedjat zufolge eine Fehlentscheidung, den eigenen Zahn einfach in den Müll zu werfen, denn er ist die beste und günstigste Option, um einem Gewebeabbau vorzubeugen.
Weniger Komplikationen, mehr Sicherheit
Dr. Nedjat erklärt, dass die minimalinvasive Methode auch das Risiko von Komplikationen drastisch senkt. Da das Zahnfleisch nicht aufgeschnitten und wieder zugenäht wird, treten weniger Wundheilungsstörungen oder Nahtdehiszenzen auf. Er ist überzeugt, dass man Komplikationen gänzlich vermeiden kann, wenn man „mit der Natur, nicht gegen sie arbeitet“.
Auch die Knochensituation im Kiefer, oft eine Sorge von Patienten, stellt mit dem minimalinvasiven MIMI-Verfahren kein unüberwindbares Hindernis mehr dar. Selbst bei schmalen oder geringen Knochenhöhen im Oberkiefer kann der Eingriff schonend und „unblutig“ durchgeführt werden.
Eine finanzielle Entscheidung mit Weitblick
Die Kosten für eine Implantatbehandlung können für viele Menschen abschreckend wirken. Dr. Nedjat rät, offen über zinsfreie Ratenzahlungen zu sprechen, die mittlerweile von den meisten Praxen angeboten werden. Er spricht sich außerdem für eine Entmystifizierung der Zahnimplantate aus. Dank des MIMI-Konzepts und der mittlerweile über 5.000 Partnerpraxen in Deutschland sei die Implantologie zu einem normalen, für Patienten viel zugänglicheren Bereich der Zahnmedizin geworden. Kritisch sieht er hingegen Konzepte wie das „All-on-x“, das oft mit übertriebener Diagnostik und höheren Kosten einhergeht und formal gegen anerkannte Richtlinien verstößt.
Ein Blick in die Zukunft der Zahnmedizin
Dr. Nedjat betont, dass das MIMI-Verfahren, das bereits 2013 als „Beste Innovation in der Medizin“ ausgezeichnet wurde, ein echter „Game-Changer“ ist. Mit über einer halben Million durchgeführten Implantationen alleine in Deutschland ist es ein ausgereiftes und wissenschaftlich fundiertes Verfahren, das weitaus sanfter, schneller und sicherer ist als das Ziehen eines Zahnes. Patienten können sich bei bis zu vier festen Pfeilern sogar über eine Sofortbelastung des definitiven Zahnersatzes freuen.
Sein abschließender Rat an alle Leser: Bevor Sie eine Entscheidung treffen, informieren Sie sich über das minimalinvasive MIMI-Verfahren, den Smart Grinder und die Champions-Implantate. Denn, so Dr. Nedjat: „Sanfter, unblutiger, schneller und sicher-nachhaltiger kann man aktuell kein Zahnimplantat erhalten und mit Zahnersatz versorgen.“