Berlin. Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) sieht nach den ersten 100 Tagen der neuen schwarz-roten Bundesregierung Licht und Schatten. In einer Kurzumfrage unter den 59 Mitgliedsorganisationen bescheinigen die Verbände der Koalition zwar ein gestiegenes Verständnis für wirtschaftliche Probleme, kritisieren jedoch mangelnde Planungssicherheit und fehlende Priorität für die Belange der Freien Berufe.
Der Start der Bundesregierung erhielt im Schnitt 3,6 von 6 Punkten. Am besten bewertet wurde das Problembewusstsein für wirtschaftliche Herausforderungen (3,9 Punkte). Am schlechtesten schnitten Planungssicherheit (2,7 Punkte) und die Priorisierung freiberuflicher Themen (2,6 Punkte) ab. Besonders häufig bemängelt wurden fehlender Fokus auf Selbstständigkeit, Bildung und Fachkräftesicherung.
BFB-Präsident Dr. Stephan Hofmeister fordert deshalb einen „Get it done“-Gipfel: „Die Regierung muss verlorenes Vertrauen wieder aufbauen und Praxisnähe zeigen. Wer etwas bewegen will, muss neben den Investitionen auch die Umsetzung sichern.“
Der BFB vertritt rund 1,48 Millionen selbstständige Freiberuflerinnen und Freiberufler in Deutschland, die knapp zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beitragen und mehr als 4,7 Millionen Menschen beschäftigen.