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Asbestbelastung

Asbestgefahr im Emsland: Eine unsichtbare Bedrohung

Emsland. Die Aula ist menschenleer, Sonnenstrahlen dringen durch hohe Fenster. An der Decke: eine Beleuchterbrücke – unscheinbar, aber gefährlich. Denn genau hier, im Windthorst-Gymnasium Meppen, wurde Asbest entdeckt. Der Fund war ein Zufallsprodukt geplanter Sanierungsarbeiten. Und ein Weckruf.

Was als punktuelle Maßnahme begann, legt ein weit größeres Problem offen. In Schulen, Pflegeheimen, Krankenhäusern und alten Wohnhäusern im gesamten Emsland könnten sich noch immer asbesthaltige Materialien verbergen – Dachplatten, Dämmungen, Fassaden, Brandschutzverkleidungen. Jahrzehntelang verbaut, heute eine stille Gefahr.

Man sieht Asbest nicht – und genau das macht ihn so gefährlich. Viele Gebäude wirken äußerlich gepflegt, doch sobald Decken geöffnet oder Leitungen erneuert werden, beginnt das Risiko.

Die IG Bau warnt bereits vor einer „Asbest-Welle“ in der Region. Viele Häuser, gerade aus den 1960er bis 1980er Jahren, enthalten wahrscheinlich asbesthaltige Baustoffe – besonders in Dächern, Außenwänden oder alten Heizungsanlagen. Bei Umbauten oder unachtsamen Renovierungen drohen Faserfreisetzungen – und mit ihnen tödliche Gesundheitsrisiken wie Lungenkrebs oder Mesotheliom.

Doch was tun, wenn man Asbest vermutet? Der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Emsland (AWB) verweist auf klare Regeln: Die Entsorgung muss gemäß der Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 519) erfolgen – von zertifizierten Fachfirmen, mit Schutzkleidung, luftdichten Big Bags und exakten Dokumentationen. Zuständig für gewerbliche Maßnahmen sind die Gewerbeaufsichtsämter in Emden (für Nord- und Mittellandkreis) sowie Osnabrück (für den Südkreis).

Auch privat oder gewerblich tätige Handwerksbetriebe müssen wissen, wohin mit belastetem Material. Für viele eine logistische Herausforderung – doch es gibt Hilfe vor Ort: Volker Schröder aus Westoverledingen bietet mit seinem Containerdienst eine praktische Lösung für das nördliche Emsland und Ostfriesland. Ob Bauschutt, Altholz, Gartenabfälle oder gefährliche Sonderabfälle wie asbesthaltige Materialien – sein Unternehmen stellt passende Container und sorgt für eine fachgerechte Entsorgung.

Die Kosten für die Asbestentsorgung variieren je nach Menge und Material, liegen aber laut Branchenangaben oft zwischen 100 und 300 Euro pro Tonne. Im Landkreis gibt es spezielle Deponien, die auf asbesthaltige Abfälle vorbereitet sind – aber auch hier sind Kapazitäten endlich.

In Meppen, Papenburg, Emsbüren oder Werlte – überall dort, wo alte Gebäude stehen, beginnt die Unsicherheit. Wird bei jeder Sanierung geprüft? Wird die Bevölkerung informiert? Gibt es Transparenz über Gefahrenquellen?

Noch bleibt vieles im Verborgenen. Doch eines ist sicher: Die Gefahr ist real. Und je länger sie ignoriert wird, desto höher wird der Preis – für die Gesundheit, für die Sicherheit, für das Vertrauen.

Asbest ist keine Altlast vergangener Jahrzehnte. Es ist ein drängendes Problem von heute. Und es betrifft uns alle.

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