Papenburg. Die Stadt Papenburg hat eine prägende Persönlichkeit verloren: Heinrich Hövelmann ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Der langjährige Bürgermeister, CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag und engagierte Initiator zahlreicher Projekte prägte das öffentliche Leben in der Stadt und im gesamten Landkreis Emsland über Jahrzehnte hinweg.
24 Jahre Bürgermeister, mehr als 40 Jahre im Kreistag
Der gelernte Maschinenschlosser und Lehrer trat früh in die Kommunalpolitik ein. Von 1973 bis 1997 war er 24 Jahre lang ehrenamtlicher Bürgermeister der Kanalstadt und rund 30 Jahre Mitglied des Stadtrats. Zusätzlich engagierte er sich über vier Jahrzehnte im Kreistag, davon drei Jahrzehnte als Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion.
Für seine Verdienste erhielt er den Ehrenring der Stadt Papenburg und wurde nach seiner Amtszeit zum Ehrenbürgermeister ernannt. Auch die Emsland-Medaille und das Verdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens wurden ihm verliehen.
Einsatz für Arbeit, Bildung und Stadtbild
Hövelmann setzte sich zeitlebens für Arbeit, Bildung und eine lebenswerte Stadt ein. Er war Mitbegründer wichtiger Einrichtungen wie der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte, des Papenburger Hus und der Von-Velen-Anlage. Unter seiner Mitwirkung entstanden kreative Beschäftigungsprojekte, die vielen Menschen berufliche Perspektiven eröffneten – weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Der Erhalt der Papenburger Kanäle und der Ausbau der Infrastruktur lagen ihm ebenso am Herzen wie die wirtschaftliche Zukunft der Region. Er war Mitinitiator der Bürgerinitiative „Pro Sperrwerk“ und engagierte sich für den Bau des Emssperrwerks – auch zur Sicherung des Standorts der Meyer Werft.
Blick über die Grenzen: Engagement bis nach Afrika
Auch international zeigte Hövelmann Verantwortung: Ab 1994 unterstützte er Projekte in Uganda, gründete 2010 die Stiftung „Klima schützen, damit Kinder leben können“ und lebte das Motto „Global denken, lokal handeln“. Die Partnerschaft mit Rochefort in Frankreich war ihm besonders wichtig – 1988 enthüllte er vor dem Rathaus den „Anker der Freundschaft“, ein bleibendes Zeichen der Verbundenheit.
Würdigung eines Visionärs
„Heinrich Hövelmann hat Papenburg über viele Jahre hinweg mitgestaltet und wichtige Impulse für die Entwicklung unserer Stadt gesetzt“, würdigt Bürgermeisterin Vanessa Gattung den Verstorbenen. Sein politisches Wirken sei von Tatkraft, sozialem Verantwortungsbewusstsein und Menschlichkeit geprägt gewesen.
Ein Anker in der Geschichte Papenburgs
Das Archivfoto aus dem Jahr 1988 zeigt Hövelmann beim Empfang französischer Gäste – als Gastgeber mit Haltung und Handschlag. Ein Symbol für das, was ihn auszeichnete: Bodenständigkeit, Offenheit und Entschlossenheit.
Mit Heinrich Hövelmann verliert Papenburg einen Gestalter, der über Jahrzehnte mit Herz und Verstand Verantwortung übernommen hat. Die Stadt wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.