Cloppenburg. Der Landkreis Cloppenburg hält an seinen Plänen zur Reaktivierung zweier stillgelegter Bahnstrecken fest – auch wenn hohe Investitionskosten weiterhin eine zentrale Herausforderung darstellen. Ziel ist es, die Verbindungen nach Friesoythe und Meppen wieder in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu integrieren.
Batteriezüge im Stundentakt geplant
Für die rund 26 Kilometer lange Strecke zwischen Cloppenburg und Friesoythe ist ein Stundentakt mit batterieelektrischen Fahrzeugen (BEMU) vorgesehen. Das Gutachten zur Machbarkeit bescheinigt der Verbindung technische Umsetzbarkeit. Geplant sind unter anderem der Neubau von Haltepunkten, die Sanierung von Bahnübergängen und ein Ausbau der Signaltechnik.
Auch die rund 51 Kilometer lange Verbindung von Essen nach Meppen soll mit BEMU-Fahrzeugen bedient werden. Hier ist der technische Aufwand sogar noch höher, doch laut Untersuchung ergibt sich ein überdurchschnittlicher Kosten-Nutzen-Faktor von 4,57 – ein starker Hinweis auf die Wirtschaftlichkeit des Projekts.
Finanzierung bleibt größte Hürde
Allein für die Reaktivierung der Strecke Cloppenburg–Friesoythe werden Investitionen von rund 60,3 Millionen Euro erwartet. Für die Verbindung Essen–Meppen rechnet man mit einem ähnlich hohen Betrag. Ob das Vorhaben realisiert werden kann, hängt maßgeblich von finanziellen Zusagen des Bundes ab – entsprechende Gespräche laufen derzeit.
Bedeutung für die Region
Für das nördliche Emsland und den angrenzenden Landkreis Cloppenburg wäre die Reaktivierung ein bedeutender Schritt zur besseren Anbindung der Region – insbesondere im Hinblick auf die Verkehrswende, den Klimaschutz und die Erreichbarkeit ländlicher Räume.