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Handelspolitik

EU-US-Handel: Unternehmen fordern pro-europäischen Kurs und klare Regeln

Berlin/Grafschaft Bentheim/Emsland. Einen Monat nach der Einigung im EU-US-Handelsstreit ist bei vielen Unternehmen weiterhin Unsicherheit spürbar. Laut einer Sonderauswertung der DIHK-Blitzbefragung vom August empfinden viele Betriebe die bisherigen Verhandlungsergebnisse eher als Belastung denn als Erleichterung – besonders die volatile US-Handelspolitik bereitet Sorgen.

„Für die weitere Umsetzung braucht es jetzt einen klaren, pro-europäischen Kurs“, fordert Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Vor allem die Achtung europäischer Regeln und regulatorischer Autonomie müsse gewahrt bleiben – auch wenn das in Einzelfällen kurzfristige Handelsvorteile kosten könne.

Kritikpunkte aus Sicht der Unternehmen:

  • Bürokratische Anforderungen des US-Zolls erschweren Exporte zunehmend.
  • Ursprungsregeln müssen vereinfacht und digital nachweisbar sein.
  • Zukünftige Zollerhöhungen sollten vertraglich ausgeschlossen werden.
  • Die derzeitige US-Zollpolitik schreckt Investitionen ab – mehr als ein Viertel der Unternehmen mit US-Geschäft hat geplante Investitionen zurückgestellt oder gestrichen.

Die Folge: Viele Unternehmen richten sich strategisch neu aus – der europäische Binnenmarkt gewinnt als verlässlicher Wirtschaftsraum an Bedeutung. Gleichzeitig fordern die Betriebe Erleichterungen innerhalb der EU, etwa den Abbau von Berichtspflichten und neue Handelsabkommen mit Partnern wie MERCOSUR, Indien oder Indonesien.

Langfristiges Ziel bleibt aus Sicht des DIHK eine belastbare Einigung mit den USA – aber nicht um jeden Preis. „Die EU muss hier standhaft und strategisch handeln, sonst gefährdet sie ihre eigene Wirtschaftskraft“, so Treier.

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