Lingen/Nordhorn. Zum Start ins neue Schuljahr rückt die ADAC Stiftung mit ihrer bundesweiten Kampagne „Sicher zu Fuß zur Schule“ erneut den sicheren Schulweg in den Mittelpunkt. Auch in Schulen im Emsland und der Grafschaft Bentheim sorgt das Thema für Diskussion – vor allem rund um das sogenannte „Elterntaxi“.
Viele Elterntaxis – trotz Sicherheitsbedenken
Laut aktueller Umfrage der ADAC Stiftung wird fast jedes fünfte Grundschulkind täglich mit dem Auto zur Schule gebracht, weitere neun Prozent zumindest regelmäßig. Und das, obwohl 58 Prozent der befragten Eltern Elterntaxis grundsätzlich kritisch sehen. Selbst unter jenen, die ihre Kinder regelmäßig fahren, stuft über ein Drittel die eigene Praxis als potenziell gefährlich ein.
Trotzdem geben 53 Prozent dieser Eltern an, dass das Auto „notwendig“ sei – aus Gründen wie Zeitmangel, Wetter oder Arbeitsweg. Nur 12 Prozent begründen das tägliche Fahren mit mangelnder Verkehrssicherheit.
Infrastruktur und Eigenständigkeit als Lösungsansätze
Um die Zahl der Elterntaxis zu reduzieren, wünschen sich Eltern vor allem eine bessere Infrastruktur für Schulwege, mehr Schulbusse und kürzere Wege. Auch sogenannte „Elterntaxi-Zonen“ – also definierte Bring- und Abholbereiche abseits des Schultors – werden mehrheitlich begrüßt.
Doch langfristig sollte es darum gehen, Kinder zur eigenständigen Mobilität zu befähigen. „Kinder lernen den Straßenverkehr nicht im Rücksitz“, sagt Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung. Wer Kinder eigenständig zur Schule gehen lasse, stärke ihre Sicherheit, Konzentration und Selbstständigkeit.
Smartphone – ein wachsendes Risiko
Mit Blick auf ältere Schüler*innen mahnt die Stiftung zudem zur Aufmerksamkeit im Umgang mit Smartphones. In der Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen tragen 88 Prozent ihr Handy täglich mit sich – fast die Hälfte davon nutzt dabei regelmäßig Kopfhörer. Bei den 5- bis 7-Jährigen liegt der Anteil bereits bei 12 Prozent.
Eltern sorgen sich zwar, dass das Smartphone ihre Kinder ablenkt – dennoch geben über ein Viertel an, dass ihre Kinder beim Schulweg tatsächlich schon durch das Handy gefährdet waren.
Kampagne für mehr Verkehrssicherheit
Die ADAC Stiftung begleitet den Schuljahresstart mit einer deutschlandweiten Plakat- und Onlinekampagne unter der Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (MdB). Unter stiftung.adac.de/schulstart finden sich Informationsmaterialien für Eltern, Lehrkräfte und Verkehrsteilnehmende – sowie ein Gewinnspiel für Familien.